Welle der Solidarität für den Dogenhof

Es ist ein österreichweit einzigartiges Konzept, das seit März 2020 im Dogenhof angeboten wird: alle Speisen werden am offenen Feuer zubereitet. Schon am Eröffnungstermin sieht man, dass das Umfeld zu keiner Zeit ein einfaches war. Die Corona-Krise mit ihren Nachwirkungen, die aktuelle Teuerung und der Personalmangel machten einen wirtschaftlichen Erfolg fast unmöglich. Nun meldete der Kreditschutzverband KSV 1870 am Montag, dass die “Dogenhof Betriebs GmbH” insolvent ist, und dass ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet wurde. Die Verbindlichkeiten belaufen sich den Angaben zufolge auf rund 500.000 Euro, aufgeteilt auf 108 Gläubiger.

Geschäftsführer Simon Steiner bestätigte die Insolvenz auf Anfrage, betonte aber gleichzeitig, dass mit vollem Einsatz an der Fortführung des Dogenhofs gearbeitet wird. Die Küchenleitung mit Ismael Faye und Martin Feichtinger hält die Treue und auch die meisten Lieferant*innen wollen die Zusammenarbeit trotz Einbußen fortsetzen. “Wir hatten ein gutes Ende im Jahr 2022 und auch das neue Jahr hat wirklich gut begonnen”, sagt Steiner. Wenn der Zuspruch der Gäste auf diesem Niveau bleibt und dem Sanierungsplan von allen Betroffenen zugestimmt wird, dann sollte der Fortbestand des Dogenhofs gesichert sein.

Stammgäste haben ebenfalls schon ihre Solidarität signalisiert und freuen sich auf die Schanigartensaison, das Wetter sollte hoffentlich auch bald mitspielen. Simon Steiner macht jedenfalls schon auf die neue Karte neugierig, die mit viel frischem Gemüse in der kommenden Woche vorgestellt wird. Wer den Dogenhof wie wir schätzen gelernt hat, der sollte ihn bald wieder einmal besuchen, dann wird man auch weiterhin feine Naturweine und Köstlichkeiten vom offenen Feuer genießen können.

dogenhof.com

von Bernhard Degen