27.05.2024
Fotos: Küchenchef Sandro Balogh hat für das Restaurant Elstar eine zeitgemäße Karte mit preislich sehr attraktiven Menüs konzipiert.
Das alte Hotel, das nicht gerade eine Perle der Wiener Gastlichkeit war, wurde komplett entkernt und nach vier Jahren Ruhezeit und 18 Monaten Umbau völlig neu gestaltet. Aus dem unattraktiven Entlein ist ein stattlicher Schwan geworden, der künftig als Aushängeschild für internationalen Tourismus dienen kann. Es ist das erste Hotel der internationalen Marke Autograph Collection in Österreich. Diese steht für einzigartige Hotels, die eine Geschichte erzählen können. Die Imperial Riding School ist somit ein Parade-Vertreter der Collection, denn sie kann gleich mehrere Geschichten erzählen.
Das ursprüngliche Gartenpalais Harrach, errichtet 1727, wurde unter Kaiser Franz Joseph I. zur Militärreitschule umfunktioniert. Viele innenarchitektonische Zitate erinnern an die Zeit als Imperial Riding School, insbesondere die Bar “The Farrier” – zu deutsch Hufschmied. Nach dem ersten Weltkrieg beherbergte das Ensemble eines der größten Kinos der Stadt. Im Hotel erinnert das charmante Café Cameo an die Zeit als Lichtspieltheater. Die schönste Geschichte ist aber wieder einmal eine kulinarische. Kaiser Franz Joseph I. hatte an dem Standort einen Obstgarten anlegen lassen, die Qualität der Äpfel war so gut, dass sie direkt an den Hof geliefert wurden. Das Restaurant wurde nach der lokaltypischen Apfelsorte Elstar benannt und arbeitet der historischen Idee folgend überwiegend mit regionalen Zutaten.
Für die Küchenleitung konnte mit Sandro Balogh ein echter Routinier gewonnen werden, der auf viele Jahre Erfahrung in Hotelküchen zurückgreifen kann. Zuletzt war er im Steigenberger Herrenhof im Herzen von Wien tätig, prominente Stationen wie der Bayrische Hof in München gehören aber ebenso zu seinem Werdegang. Für die Eröffnungskarte (die Sommerkarte folgt demnächst) setzt Balogh auf Gerichte wie Tiradito vom Wolfsbarsch (20 Euro), Pannonische Fischsuppe Halászlé (10 Euro), Szegediner Gulasch vom Mangalitza Schweinsbackerl (27 Euro) oder Kalbswiener (28 Euro). Am besten ist man jedenfalls dran, wenn man gleich ein Viergangmenü um unschlagbare 42 Euro ordert.
Das Restaurant gliedert sich in einen mondänen Innenbereich, einen hellen Wintergarten und eine riesige Terrasse. Ein voluminöses Green Egg deutet schon auf einen künftigen Schwerpunkt hin: Jeden Samstag soll es Barbecue geben. Die Lage des Hotels neben der russisch-orthodoxen Kathedrale ist zwar richtig zentral, aber selbst viele Wiener*innen kennen den Standort nicht.
Das Hotel bietet 342 Gästezimmer, einen 450 m² großen Wellnessbereich mit Indoor-Pool, 13 Veranstaltungsräume und den größten innerstädtischen Privatgarten. Rund 45 Millionen Euro wurden in den Umbau und die Neugestaltung der Imperial Riding School investiert. Mit spezialisierten Partnern wie dem Londoner Designbüro Goddard Littlefair (Interior Design) sowie den Wiener Unternehmen BWM Designers & Architects (Architektur & bauliche Planung) und Lindle+Bukor (Landschaftsplanung) wurde das ca. 11.000 m² große Areal neu konzipiert.
„Die facettenreiche Identität des Gebäudes spiegelt sich in unserem neuen Hotelkonzept wider, das von reiterlicher Eleganz und einem idyllischen Naturparadies geprägt ist“,
General Manager Jürgen Fleischhacker
von Bernhard Degen
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