15.03.2023

Erster Besuch im neuen Creo.

Wien ist um ein Restaurant reicher. Geboten werden Überraschungsmenüs, entspanntes Ambiente und Cocktails.

Die Betreiber Chris Schilcher und Franz Wogowitsch
Die Betreiber Chris Schilcher und Franz Wogowitsch © Creo. – Julian Rott

Ein Abend im "Creo." beginnt mit der Frage: „Was darf es nicht sein?“ Das neu eröffnete Restaurant im achten Wiener Gemeindebezirk verfolgt nämlich das Konzept von individuellen Überraschungsmenüs auf Fine-Dining-Niveau. Hinter dem Projekt in der Blindengasse stehen Chris Schilcher (krypt.) und Franz Wogowitsch (die Burgermacher). Lange hegten die beiden erfahrenen Gastronomen den Wunsch nach einer Zusammenarbeit – mit dem "Creo." möchten sie die Wiener Gastro-Szene erstmals gemeinsam aufmischen.

Als Schilcher und Wogowitsch die leerstehende Location im Dezember 2022 erstmals besichtigten, sei es „Liebe auf den ersten Blick“ gewesen. Danach ging alles ganz schnell. „Das Lokal hat uns sofort durch die einzigartige Optik und seinen Charme überzeugt und damit war gleich klar: Wir haben das perfekte Follow-up für das krypt. entdeckt“, sagt Chris Schilcher. „Follow up“ deshalb, weil neben den Menüs ebenso bekannte Cocktails der Wiener Szene-Bar angeboten werden. Nach gut dreimonatigen Umbauarbeiten steht das Restaurant vor der Eröffnung. Gault&Millau hat sich beim Pre-Opening-Dinner einen ersten Eindruck gemacht.

Carte blanche und feine Weine

Für einen gelungenen Start sorgte der Aperitif aus Wermut und Cynar. Die Küchenphilosophie à la Carte blanche ist zwar nicht ganz neu, in Österreich aber wenig bekannt und kann  Spannendes bereithalten. Der Gast wählt also unerwünschte Lebensmittel ab, woraufhin das Küchenteam unter der Leitung von Emiliano Bosi die Gerichte nach dem Ausschlussverfahren zubereitet. Das Menü beim Pre-Opening bestand aus acht Gängen, darunter Kürbisrisotto, hausgemachte Pasta mit Jakobsmuscheln und Beiried. Positiv hervorzuheben ist die Weinbegleitung, für die krypt.-Barchef Julian Rott zuständig war. Die Preise sind mit 89 Euro für das klassische sowie 63 Euro für das vegetarische/vegane Menü durchaus angemessen. Der Kostenpunkt der Weinbegleitung liegt bei circa 30 Euro.

Wenngleich wir bei unserem Besuch noch keine klare Linie feststellen konnten und bei den Gerichten noch Luft nach oben besteht, hat sich mit dem Creo. ein vielversprechendes und zum Verweilen einladendes Restaurant aufgetan, dessen Entwicklung wir gespannt weiterverfolgen. Letztendlich ist „creo“ lateinisch für „erschaffen“ – und vollends erschaffen ist eine Sache für gewöhnlich nicht von heute auf morgen.

von Benedikt Brunmayr und Derya Metzler

Galerie

Küchenchef Emiliano Bosi
Küchenchef Emiliano Bosi © Creo. – Julian Rott
© Creo. – Julian Rott
© Creo. – Julian Rott
© Creo. – Julian Rott

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