40 Jahre Balsam für die Seele

“Ich war noch ein unbekannter Obstbauer, da spazierte ein Pärchen zu unserem Betrieb hinauf. Sie verkosteten meine ersten Essige im privaten Wohnzimmer und seit damals verwenden Sie meine Produkte.” Alois Gölles erinnert sich an seine Anfänge. Bei dem Paar handelte es sich um niemand geringere als um Margarethe und Heinz Reitbauer, die Steirereck-Gründer. Für die offizielle Feier von 40 Jahren Apfel Balsamessig konnte es daher nur eine Location geben, das Steirereck. Wenn die Familie Gölles einlädt, dann kommen das Who is Who der österreichischen Gastronomiebranche und dazu noch viele bekannte Namen aus der Kunst- und Schauspielszene. Florian Scheuba, Proschat Madani, Stefano Bernadin, Harald Sicheritz, Martina Hohenlohe, Josef Zotter und viele mehr. 

Alois Gölles war schon zu seiner Schulzeit in der Wein- und Obstbauschule Klosterneuburg ein nachhaltiger Netzwerker. Manfred Tement, Karl Alphart, Josef Pusch und Johann Umathum zählten zu seinen Klassenkameraden. Mit einem seiner Nachbarn im Vulkanland – Josef Zotter – arbeitet er seit der Gründung der bekannten Schokoladen-Manufaktur zusammen. Der innovative Schokoladen-Produzent spricht von großem gegenseitigen Respekt: „Alois und ich sind schon sehr lange beste Freunde sowie auch Nachbarn und haben uns auch gegenseitig immer gepusht. Wir haben uns stets motiviert und dazu angeregt, dass die Qualität unserer Produkte weiterhin besteht und steigt.”

Eine Weltneuheit

Im Jahr 1984 betrat Gölles mit der Entwicklung des ersten Apfel-Balsam-Essigs der Welt völliges Neuland. Bis dahin kannte man nur den italienischen Balsamico, der aus Weintrauben gemacht wird. Der erste Versuch gelang in Anbetracht der Tatsache, dass jegliche Erfahrungswerte fehlten, sensationell. Die Besucher*innen der Jubiläumsfeier im Steirereck durften im Rahmen einer eindrucksvollen Masterclass auch den allerersten Apfel Balsamessig der Welt probieren. Er steht heute wie damals für die Tugenden dieses einzigartigen Produkts: Schmeichelnde Süße, verspielte Säure, erfrischende Fruchtigkeit, raffinierte Röstnoten und große geschmackliche Länge – Balsam für die Seele. Wie sensationell der Erstversuch tatsächlich war, zeigten die beiden Folgejahre, in denen kein verwertbarer Balsamessig gelang. Doch weder diese Rückschläge noch eine Wettbewerbsklage aus Italien verhinderten die folgende Erfolgsgeschichte, die mittlerweile vier Jahrzehnte andauert.

Die Jubiläumsedition

Anlässlich des runden Jubiläums des Apfel Balsamessigs von Gölles setzt die Manufaktur mit der limitierten Apfel Balsamessig Sonderedition in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Marlene Voves nun besondere Akzente. „Mit der Jubiläumsedition wollen wir unsere Begeisterung für Kreativität und höchste Qualität in lebendigen Farben zum Ausdruck bringen. Marlenes Kunst auf unseren Etiketten spiegelt die Tiefe, Feinheit und Komplexität unseres Essigs wider“, zeigt sich Alois Gölles zufrieden.

Gesicherte Zukunft

Gault&Millau-Herausgeberin Martina Hohenlohe würdigte die Leistungen der Familie Gölles und wünscht “mindestens noch weitere 40 Jahre Apfel Balsamessig und eine großartige Übergabe an die nächste Generation”. Diese war in Person von Sohn David Gölles und seiner Partnerin Katharina Fleck ebenso im Steirereck anwesend. Beide führen nicht nur schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich das House of Whiskey, Gin & Rum bei Riegersburg, sie werden auch die Verantwortung im Stammhaus und im Hotel Riegersburg übernehmen. Wir freuen uns auf viele weitere Jahrzehnte und innovative Produkte, von süß-sauer bis hochprozentig.

von Bernhard Degen