07.03.2023
Teil 1: Hauben-Restaurants, internationale Starköche, One & Only Royal Mirage, 2 x Atlantis und wo Einheimische essen gehen.
Dubai ist eine Metropole der Superlative. Es gibt fantastische Hotels mit allen erdenklichen Annehmlichkeiten und nicht selten mit über zehn Restaurants. Im Schatten des höchsten Gebäudes der Welt, dem Burj Khalifa, gibt es aber immer noch Geheimtipps, wo man noch so essen kann wie vor 50 Jahren. Im Vorjahr wurden erstmals Gault&Millau-Hauben vergeben. Paul Clifford, Herausgeber des Gault&Millau Vereinigte Arabische Emirate, erklärt warum die Kulinarik in Dubai so besonders ist: “Die Mischung der Nationalitäten (mehr als 200) und Kulturen hier bedeutet, dass man so viele verschiedene Küchen kennen lernen kann. Von nepalesisch bis äthiopisch und von peruanisch bis französisch (und allem dazwischen). Außerdem gibt es Essen für jeden Geldbeutel. Traditionell haben hier die großen Marken das Sagen, es gibt aber immer mehr empfehlenswerte Restaurants unter der Leitung lokaler Köche.”
Bei der Restaurant-Entscheidung rät Clifford dazu, es auch abseits der großen Namen und bekannten Locations zu versuchen. “Es gibt eine wachsende lokale Szene mit Gastronomen und Köchen, die zeigen, was sie können, oft ohne einen großen Namen im Rücken oder einen Platz in einer schicken Location.”
Für kulinarische Erkundungen empfiehlt der lokale Gault&Millau-Herausgeber das Internationale Finanzzentrum DIFC, wo man vielfältig und authentisch essen kann. Darüber hinaus rät Paul Clifford zu einem Besuch des Time Out Market Dubai, der die besten einheimischen Talente an einem Ort präsentiert. Überall in der Stadt gibt es zudem eine Vielzahl von "Hole-in-the-Wall"-Lokalen, die uriges Street Food anbieten, von indischen und pakistanischen Gerichten bis hin zu Snacks aus dem Nahen Osten. Gegenden wie Karama, Meena Bazaar und Al Barsha sind dafür hervorragend geeignet.
Weitere Hidden Gems empfiehlt uns Shayan Shamseddin, ein Wiener, den es nach Dubai verschlagen hat. Für ihn ist Dubai die sicherste Stadt der Welt. Er hat für uns Tipps parat, wo Einheimische wie vor 50 Jahren essen, also mit Händen, ohne Besteck: Bu Qtair ist ein traditionelles Fischrestaurant in einem Yachthafen zwischen Altstadt und Palme. In der Nähe des Dubai Creek liegt der Dampa Sea Food Grill, der sich enormer Popularität erfreut. Kebab und iranische Küche bietet das Al Ustad Special Kebab, das in der Nähe der Alten Festung liegt, in der heute das Dubai Museum untergebracht ist.
Der Gault&Millau der Vereinigten Arabischen Emirate zeichnete in seiner Premieren-Ausgabe drei Restaurants mit drei Hauben aus. Das direkt im Burj Al Arab liegende Al Muntaha, das Armani Restaurant im gleichnamigen Hotel im Burj Khalifa und das Ossiano im Atlantis Hotel. Letzteres wurde auch als das „Restaurant des Jahres“ ausgezeichnet und der zugehörige Küchenchef Grégoire Berger als Koch des Jahres prämiert. (Weitere Hauben-Restaurants)
Weltweit bekannt ist Dubai als bunte Spielwiese internationaler Luxus-Hotellerie. Die bekanntesten Köche der Welt sind engagiert, um Konzepte und Rezepte für die Restaurants zu entwickeln. Es ist unmöglich, alle zu nennen, wir versuchen aber einen Überblick mit den wichtigsten Destinationen.
Die One&Only Gruppe betreibt gleich zwei herausragende Resorts in Dubai. Mit seinen acht Restaurants räumt das One&Only Royal Mirage dem Thema Genuss einen ganz besonderen Stellenwert ein. Der Hotelkomplex wurde schon zur Jahrtausendwende eröffnet und ist in der jungen Metropole einer der ältesten Hotelbetriebe. Da es sich um ein Pionier-Projekt in Dubai handelt, konnte damals noch sehr großzügig gebaut werden. Die Gartenanlagen sind über zehn Hektar groß und der Privatstrand ist kilometerlang – für neue Hotels undenkbar. Ein Foto aus dem Jahr 1999 (siehe unten) zeigt das Resort fast alleine in der Wüste, mittlerweile ist die Stadt rund um das Anwesen herum gewachsen.
Seit Oktober 2019 ist mit Mauro Colagreco ein internationaler Spitzenkoch bei One&Only Royal Mirage an Bord. Sein Restaurant Mirazur in Menton an der Côte d’Azur wurde im selben Jahr zum besten Restaurant der Welt gekürt. Aber auch das weitere kulinarische Angebot lässt keine Wünsche offen. Der gebürtige Argentinier Colagreco verantwortet u.a. “Beach Bar and Grill” mit südamerikanischen Spezialitäten. “The Rooftop” ist einer der schönsten Orte Dubais, um einen Sundowner zu genießen. Insider bestellen sich einen Mojito. Das Angebot im Resort ist aber derart umfangreich, dass man über eine Woche einplanen sollte, um alle Annehmlichkeiten auszukosten, vom Hammam über den Spa-Bereich bis zum großzügigen Privatstrand.
Das Atlantis ist eine unübersehbare Landmark am Kopf der künstlich erbauten Palmeninsel, die eine ganze Reihe an eindrucksvollen Luxushotels beherbergt. Mit der Eröffnung im Jahr 2008 war es das erste Hotel auf der Insel. Ein 17 Hektar großer Aquapark mit Wasserrutschen, Lagunen und vielen weiteren Freizeiteinrichtungen ist Teil der insgesamt 48 Hektar großen Hotelanlage. Unglaubliche 32 Restaurants, Bars und Lounges stehen den Gästen zur Verfügung, Spitzenköche wie Nobu, Hakkasan oder Gordon Ramsay kuratieren entsprechende Outlets in dem riesigen Gebäudekomplex. Kulinarisches Aushängeschild ist aber das bereits erwähnte Ossiano mit seinem rekordverdächtigen Aquarium, das mit drei Hauben und 15,5 Punkten die höchste Bewertung des Gault&Millau Guides 2022 erzielte.
Im Jänner 2023 wurde unweit des Stammhauses das Ultra-Luxus-Hotel Atlantis The Royal mit weiteren acht Restaurants (u.a. Dinner by Heston Blumenthal) eröffnet. Dass zur Eröffnung Weltstar Beyoncé ein Konzert gab, verrät alles über die elitäre Ausrichtung des Hotels.
von Bernhard Degen
Der 2. Teil mit Burj al Arab, Armani Hotel im Burj Khalifa, Marriott Dubai The Palm, Mandarin Oriental, NH Collection und zahlreichen Geheimtipps folgt am 15. März.
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