Nobilis: Junge Gastronomie in Wien Landstraße

Manchmal muss man Gelegenheiten ergreifen, auch wenn sie unvermittelt und überraschend kommen. Wenn man allerdings gerade erst seine Lehre absolviert hat und mit 18 Jahren schon das Angebot bekommt, ein eigenes Restaurant zu führen, dann gehört schon eine gehörige Portion Mut dazu. Maron Ackerbauer ist so ein couragierter junger Mann. Im Gespräch mit Gault&Millau erzählt er, dass er erst vor drei Wochen entschieden hat, das Lokal in Wien Landstraße zu übernehmen. In zwei Wochen will er das ehemalige Restaurant Madehood bereits eröffnen. Das ging jetzt vergleichsweise schnell, denn das stylishe Lokal war dreieinhalb Jahre leer gestanden. Es liegt an der Erdbergstraße 48, verfügt über einen kleinen Schanigarten und eine offene Schauküche.

Das Team um Maron Ackerbauer ist hochmotiviert und erfrischend jung. Küchenchef Konstantin Duma-Vrablicz ist 20 Jahre alt und hat ebenso gerade eine Lehre im Restaurant Dining Ruhm (Zwei Hauben) gemacht. Gemeinsam wollen sie der österreichischen Küche eine Bühne bieten, die sie im Fine Dining selten bekommt; mit modernen Ideen und kreativen Interpretationen. Nicht zuletzt mit den Erfahrungen aus einer peruanisch-japanischen Fusionsküche auf höchstem Niveau. “Von klein auf habe ich die Österreichische Küche geliebt”, erzählt Ackerbauer. “Aber nur selten habe ich sie auf Fine-Dining-Nivau bekommen”. Das möchte er nun im Nobilis ändern.

Volle Aufmerksamkeit wird einem achtgängigen Abendmenü (120 Euro) gewidmet, das auf sechs Gänge (90 Euro) verkürzt werden kann. Ackerbauer hebt eine Tafelspitzgyoza mit Wurzelgemüse, Spinat und Apfel-Wasabi-Staub hervor, an der er lange getüftelt hat. Ebenso einen sous vide gegarten Schweinenacken mit Artischockengratin und Rotweinjus. Vegetarische Alternativen sind jederzeit möglich. Mittags werden zwei verschiedene Drei-Gänge-Menüs angeboten. Ab 17. September kann man sich selbst ein Bild davon machen. Wir ziehen jedenfalls schon jetzt den Hut vor dem Mut der jungen Gastronomen und wünschen viel Erfolg!

Anfragen:
01/6616470 (ab demnächst)
0660/6320622 (bis auf weiteres)

von Bernhard Degen