04.08.2022
Gault&Millau nutzte gleich den Eröffnungstag der Gastronomie im neuen Luxushotel am Wiener Graben und wurde sehr herzlich empfangen.
Seit Jahren beobachten wir die aufwendigen Umbauten der ehemaligen Zentrale der Erste Bank am Wiener Graben zum Luxushotel. Ebenso lange freuen wir uns auf die Eröffnung desselben. Gestern (3. August) wurde die Gastronomie im neuen Rosewood Hotel eröffnet – Restaurant und Bar in den Dachgeschossen tragen den Namen “Neue Hoheit”. Ganz offensichtlich hat sich das Personal auch schon sehr auf die Eröffnung gefreut, denn schon beim Empfang in der Tuchlauben 4 ist uns eine besondere Freude an der Arbeit aufgefallen.
Die Eingänge von Hotel und Gastronomie sind bewusst getrennt, man will tunlichst den Eindruck eines Hotelrestaurants vermeiden. Das Entrée ist einerseits in schlichtem Schwarz-Weiß gestaltet aber andererseits kunstvoll dekoriert und mit einem bunten Graffiti akzentuiert. Die freundliche Dame begleitet uns mit dem Lift in den sechsten Stock, wo wir das Gefühl haben, eine andere Welt zu betreten. Das Restaurant ist hell und so offen, dass man von der einzigartigen Rooftop-Atmosphäre mit herrlichem Blick über die Dächer Wiens sofort eingehüllt wird. Wieder werden wir äußerst herzlich empfangen und zum Tisch begleitet.
Den Architekten ist ein Bravourstück gelungen: Egal ob man an der Open Kitchen oder am Fenster sitzt, man hat das Gefühl, überall den besten Platz im Restaurant zu haben. Die Brasserie möchte eine Casual Dining Expierence vermitteln und schafft dies in jeder Hinsicht, denn man fühlt sich sofort wohl. Ein besonderes Highlight ist dennoch der Secret Garten mit dem Garden Room, der exklusiv für kleine Veranstaltungen, Feste oder für ein besonderes Dinner gemietet werden kann. Im gesamten Lokal wurde nichts dem Zufall überlassen, vom Lichteinfall bis hin zu den Blumengestecken, die man stilstisch ebenso beim Empfang schon gesehen hat wie das Graffiti, wurde alles bis aufs kleinste Detail geplant und aufeinander abgestimmt.
In der Küche schwingt Bernhard Stocker das Zepter. Er überzeugt mit klassischen Brasserie Gerichten mit österreichischem Einschlag. Handgeschnittenes Beef Tartar, französische Pasteten (ein Steckenpferd des Küchenchefs) oder Burrata mit Kiwi kann man als Vorspeise genießen. Bei den Hauptspeisen überzeugen ein herrliches Côte de Boeuf und ein Oktopus vom Josper Grill. Aber auch die vegetarischen Gerichte wie etwa der geschmorte Kürbis, oder der Spitzkohl mit Röstzwiebeln können sich mehr als sehen lassen. Für die Desserts zeigt sich Chef Patissier Manuel Demmin verantwortlich. Hier wird es typisch österreichisch, mit knusprigem Apfelstrudel und flaumigem Kaiserschmarren. Aber das ist längst nicht alles, denn die süßen Petit Fours dürfen nicht fehlen: Salzkaramellpralinen und Zitronenmadelaines versüßen den Abschluss.
Neue Hoheit – die Bar © Neue Hoheit
Wenn um 22:30 Uhr das Restaurant schließt, besteht keine Notwendigkeit sofort das Haus zu verlassen – besser man geht nur ein paar Stufen hinauf in den siebenten Stock. Dort befindet sich nämlich die Bar der Neuen Hoheit. Barchef Moritz Niederstrasser kreiert mit seinem Team perfekt ausbalancierte Drinks wie etwa neun Cocktails, bei der jeder für ein Bundesland steht. Der “Golden Roof” beispielsweise wird mit Spirituosen der Brennerei Rochelt gemixt. Für den Drink der Oberösterreicher gab es Unterstützung von Hans Reisetbauer. Natürlich kommen auch die Klassiker nicht zu kurz, egal ob Old Fashioned oder Gin Tonic (laut Mitarbeitern der beste der Stadt). Ab 18:00 Uhr kann man nicht nur die Drinks in der neuen Hoheit genießen, sondern auch den grandiosen Blick “zwischen die Dächer Wiens”. Trotz des Namens “Neue Hoheit” legt man hier Wert auf eine Integration auf Augenhöhe, man sei schließlich auch nicht über den benachbarten Dächern positioniert. Der beste Platz ist auf der Terrasse mit Blick Richtung Kohlmarkt, denn da kann man den Sonnenuntergang am besten beobachten.
Das gesamte Team des Rosewood und der Neuen Hoheit kann stolz auf diese neue Anlaufstelle für Genießer sein und man merkt Jedem die Freude an, dass nach den anstrengenden Monaten der Vorbereitung endlich Gäste bedient werden dürfen. Auf die Frage wie der Name Neue Hoheit zustande kam, wurde uns übrigens wie selbstverständlich erklärt: Na wir sind neu und hoch oben! Sehr passend, finden wir, denn auch das Niveau ist erfreulich hoch.
von Benedikt Brunmayr
Blick über das nächtliche Wien © Benedikt Brunmayr
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