28.04.2022

Vorhang auf für den Brunello Luce 2017

Die Familie Frescobaldi präsentiert einen exzellenten Jahrgang des Sangiovese-Flaggschiffs aus der Toskana.

Weinberg Madonnino und sein Spross
Weinberg Madonnino und sein Spross © Frescobaldi/Degen

Das heiße und trockene Jahr 2017 stellte Alessandro Marini, Önologe der Tenuta Luce vor große Herausforderungen. „Wir haben 2017 zehn Tage früher geerntet als sonst, auf diese Weise konnten wir unseren hohen Qualitätsvorstellungen gerecht werden”, erklärt der Kellermeister. Außerordentliche Bedeutung hatte in diesem Jahr die Beerenselektion. Die trockeneren Sangiovese-Beeren wurden von den anderen getrennt und mit kürzeren Mazerationszeiten verarbeitet. So wurde nur der edelste Teil der Frucht extrahiert. 

Die besondere Lage, das günstige Mikroklima und die wasserspeichernden Tonschieferböden des Weinbergs Madonnino, aus dem der Brunello Luce stammt, wirkten sich in dem heißem Jahr ebenso günstig aus. Das Ergebnis ist ein schon sehr zugänglicher und in der Nase betörend fruchtiger Brunello. Die hohen Polyphenol- und Tanningehalte, die den kleinen Beeren mit geringem Saft- und hohem Schalenanteil geschuldet sind, führen am Gaumen zu attraktiv griffiger Struktur.

„Der Boden, die Erde, ist der Ursprung von allem. Als wir das Projekt Tenuta Luce Anfang der 1990er Jahre ins Leben riefen, wollten wir, dass der Wein der natürlichste Ausdruck des Ortes sein sollte, an dem er entsteht. Der Luce Brunello 2017 ist die Frucht dieser Vision“, sagt Marchese Lamberto Frescobaldi.

Der Brunello DOCG Luce 2017 im Gault & Millau Test

Der Wein leuchtet im Glas in sattem Rubinrot. Das Aroma erscheint einladend fruchtig und wird von Kirschen und frischen Zwetschken getragen. Dazu gesellen sich zartröstige Nuancen, etwas Tabak und ein Hauch weiße Schokolade. Der Brunello kleidet den Gaumen samtig aus und bleibt mit markanter Tanninstruktur lange haften, die Kirsch-Aromen finden sich auch am Gaumen wieder und werden von einer Idee Himbeere begleitet. Der 2017er ist schon jetzt gut antrinkbar (dekantieren empfohlen!), wird aber noch lange Freude bereiten. 

von Bernhard Degen

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