16.02.2022
Die Lagunenstadt verführt mit versteckten Weinstuben, authentischen Osterien und eleganten Restaurants.
Überlegen Sie nicht, welches Museum man in Venedig besuchen sollte – die Markus-Stadt ist selbst ein Museum. An jeder Ecke, in jeder schmalen Gasse spürt man die einzigartige Geschichte der Stadt. Um die Atmosphäre nachhaltig zu erleben sollte man sich ohne Streber-Programm treiben lassen und vorerst ohne konkrete Ziele die verwinkelten Gassen erkunden. Es gehört einfach dazu, dass man sich zigfach verläuft, im Kreis geht und sich unvermittelt an bekannten Plätzen wieder findet. Trinken Sie einen Kaffee, einen Aperitivo oder ein Glas Wein wann immer Sie ein einladendes Lokal dafür finden, genießen Sie typische Cicchetti (kleine Snacks) wo auch immer sie verführerisch dargeboten werden. Man bekommt rasch einen geübten Blick, ob es sich um reine Touristen-Lokale handelt oder ob man auch Einheimische antrifft. Vermeiden Sie bildlich dargebotene Speisen mit fünf Übersetzungen, halten Sie stattdessen Ausschau nach Speisekarten und Kreidetafeln auf italienisch! Je näher man dem Markusplatz kommt, desto schwieriger sind sie zu finden.
Markusplatz © Vela Spa
Am intensivsten erlebt man Venedig am Abend und in der Nacht, wenn die Touristenströme verebben und man immer weniger Menschen begegnet. Richtig unheimlich kann es werden, wenn man ständig Schritte hört, aber kaum jemand antrifft. Einen besonderen Reiz übt die Lagunenstadt während des Karnevals aus, wenn das morbide Ambiente durch schräg kostümierte Venezianer noch mystischer wird. Der Karneval 2022 findet statt, allerdings ohne Großveranstaltungen und Menschenmassen (bis 1. März).
Der Mercato di Rialto ist ein absolut authentischer Markt mit Schwerpunkt Fisch und Meeresfrüchten, es gibt aber auch viele andere Stände lokaler Produzenten. Am besten besucht man ihn noch vor dem Frühstück, taucht in das laute Marktleben ein und stärkt sich danach in einem der umliegenden Cafés. So für den Tag gerüstet schadet es gar nicht, wenn man sich ein wenig der Kultur widmet. In der Nebensaison kann man sich noch spontan für Ausstellungen, Sammlungen, Kirchen oder Palazzi entscheiden – ohne zeitraubende Warteschlangen in Kauf nehmen zu müssen. Wer es klassisch mag, der findet in der Basilica Santa Marie della Salute ausdrucksstarke Malereien von Tizian. Eine der weltweit wichtigsten Sammlungen moderner Kunst hat hingegen im Palazzo Venier dei Leoni ihr Zuhause - die Peggy Guggenheim Collection.
Der Rialto Markt © Degen
Unsere Sehenswürdigkeiten sind naturgemäß eher Schmeckenswürdigkeiten und nicht immer einfach zu finden. Natürlich gibt es die berühmten Hotel-Ikonen mit eleganten Fine Dining-Restaurants auf höchstem Niveau. Aber das wahre Venedig findet man in versteckten Gassen, in verborgenen Innenhöfen hinter unscheinbaren Eingängen. Auf der Suche nach kulinarischem Kulturgut, gilt es einige Begrifflichkeiten zu klären, nach denen man Ausschau halten sollte:
Nach dieser Facon könnte auch das kulinarische Programm in Venedig gestaltet werden. Am meisten Freude hat man, wenn man über eigene Entdeckungen, dennoch wollen wir untenstehend einige Empfehlungen abgeben.
Eine kurze Fahrt mit dem Vaporetto und ein kleiner Spaziergang, und schon hat man den wunderbaren Sandstrand am südlichen Ende der Lagune erreicht. Kulinarisch haben wir hier am Lido noch keine Erfüllung entdeckt, aber mit dem Blick auf das offene Meer schmecken Prosecco, Aperol & Co noch ein Stück besser. Die bekannteste Insel der Lagune ist ob seiner Glasbläserkunst Murano. Uns zieht es aber auf die weiter entfernt gelegene Insel Burano, die mit seinen bunten Häusern und schiefen Türmen die lange Vaporetto-Fahrt allemal wert ist. Berühmt ist die lokale Küche vor allem für frittierte Fisch- und Meeresfrüchte-Platten, in den beiden besten Restaurants der Insel – Gatto nero und Da Romano – gibt es in der Saison auch frische Moleche: Lagunenkrebse, die im Frühjahr und im Herbst ihre Schalen abwerfen und frittiert genossen werden.
Moleche aus der Lagune (Softshell Crabs) © Degen
Finden sie hier folgend einen kleinen Auszug an Empfehlungen, von bekannten Klassikern bis zu echten Geheimtipps.
Szene auf Burano © Degen
So gut wie jeder Winkel überdachter Räumlichkeit wird in Venedig vermietet. Man kann in winzigen Kammern ebenso nächtigen wie in prächtigen Palazzi. Auf Plattformen wie airbnb oder booking.com findet man hunderte Privatquatiere, die einem näher am Puls der Stadt leben lassen wie ein Hotel. Und dennoch ist ein Aufenthalt in einem dieser Prachthotels ein unvergessliches Erlebnis:
von Bernhard Degen
Alle Angaben ohne Gewähr, aber nach bestem Wissen und Gewissen.
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