15.05.2024
Auf bestehende Wirtshaus-Expertise im dritten Wiener Gemeindebezirk wird aufgebaut. Und was Van der Bellen damit zu tun hat.
Als publik wurde, dass Walter Winkler nach 15 Jahren am Standort und 42 Jahren in der Gastronomie sein Posthorn zu verlassen gedenkt, war die Sorge groß. Grätzelbewohner*innen, Stammgäste sowie Freund*innen des Hauses sorgten sich um die Zukunft „ihres“ Stammwirten. Diverse Gerüchte machten die Runde. Nun ist die Nachfolge endgültig geregelt.
Winkler wollte stets, dass „sein“ Posthorn weiter besteht. Kein Systemgastronom, kein Spekulant sollte das legendäre Wirtshaus übernehmen. Dieser Tage wurde, wie Gault&Millau exklusiv in Erfahrung brachte, die Nachfolge via Vertrag unterzeichnet. Winkler: „Das Positive ist, dass die Herlitschkas schon ein altes Wirtshaus betreiben und ein gewisses Know-how für die klassische Wirtshausküche mitbringen. Ich gehe nach 15 Jahren hier raus ohne Wehmut. Nach 42 Jahren Gastronomie. Ich hab alles geschafft was ich mir vorgestellt hab. Nicht ich, wir. Denn ohne meine Frau Andrea (er nennt sie, zu recht: „Die Chefin“) wäre das nicht möglich gewesen“.
Das eingespielte Küchenteam des Posthorn soll dem Vernehmen nach übernommen werden. Küchenchef Kankani, er hat übrigens eine Haube, die Robert Letz erkocht hat, souverän gehalten. Das Signatur Dish, die Whiskey Nierndln, so viel ist klar, ist eine geglückte Erfindung vom Hofrat Winkler und Küchenchef Kankani.
Am 15. Juni dann, wird der Wirtschaftsgruppen-Obmann Peter Dobcak dem Hofrat Walter Winker im Kreise seiner Freunde das Goldene Ehrenzeichen der Wirtschaftskammer verleihen. Vielleicht kommt dann auch noch ein anderer Präsident vorbei, Der Präsident der Republik Österreich nämlich, Alexander van der Bellen. Auch er ist ein treuer Stammgast. Für alle, die noch das alte Posthorn erleben möchten: 27. Juni ist letzter Tag. Anfang September werden die Herlitschkas neu aufsperren – der Name Winklers zum Posthorn – soll dem Vernehmen nach erhalten bleiben.
Apropos Ehrung: Walter Winkler hat den Autor dieser Zeilen übrigens mit dem originellen Titel „Gastro-Ingenieur“ bedacht. Wofür ich mich an diese Stelle offiziell bedanken möchte.
Marko Locatin
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