10.03.2022
Johannes Kattus schreibt die Familiengeschichte in fünfter Generation fort. Schwager Maximilian Nimmervoll wird an seiner Seite Innovation und Digitalisierung vorantreiben.
Die Sektkellerei Kattus hat in ihrer 165-jährigen Geschichte Höhenflüge erlebt und Kriege überdauert. Im Jahr 1857 wurde das Unternehmen als Spezereiwarenhandlung für Wein, Kaffee, Tee, Südfrüchte, Spirituosen und Champagner gegründet. Weltweite Bedeutung gewann der Familienbetrieb als Kaviarproduzent, als im ausgehenden 19. Jahrhundert europäische Fürstenhöfe ebenso beliefert wurden wie New Yorker Luxushotels. Diese internationalen Geschäftsbeziehungen dauern bis heute an und werden ab sofort unter der Verantwortung von Johannes Kattus (28) und seinem Schwager Maximilian Nimmervoll (35) geführt. Der Verantwortungsbereich der neuen Geschäftsführer umfasst neben der Sektproduktion auch den Getränkevertrieb (Kattus-Borco) sowie das Immobilienportfolio.
Während der 28-jährige Johannes Kattus im engsten Sinne zur DNA des Unternehmens gehört, bringt der 35-jährige Maximilian Nimmervoll viel externes Know-How ein. Der Gründer des Software Unternehmens Tailored Apps ist in mehreren New Technology Projekten engagiert und seit vorigem Jahr geschäftsführender Gesellschafter der Zahnklinik Wien Döbling.
Johannes Kattus freut sich auf Anfrage von Gault&Millau, dass er sich mit seinem Co-CEO ideal ergänzt. Während Nimmervoll hauptsächlich über Prozesse und Strukturen wachen wird, will sich Kattus um Produktentwicklung und Storytelling kümmern. Im Gespräch macht er bereits auf weitere Releases in der Organic-Linie neugierig, lässt sich aber noch keine Details entlocken. Nur der Name “Hanni’s Rosé” wurde in einer Aussendung schon gedropped. Ebenso wie die Pläne des Private Members Clubs “Am Hof 8” im historischen Kattus-Haus.
30 Jahre nachdem Maria und Ernst Polsterer-Kattus mit der Einführung von Frizzante für eine der größten Innovationen am heimischen Schaumweinmarkt sorgten, rüstet sich der Traditionsbetrieb mit dem Generationenwechsel für die Zukunft. Auf der Agenda der neuen Geschäftsführer stehen massive Investitionen in die klimafreundliche und nachhaltige Produktion der Schaumweine, Produktinnovationen, Digitalisierung und Wachstum.
Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Photovoltaik-Anlage installiert, aus der etwa ein Drittel der benötigten Energie gewonnen wird und rund 80 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Das erfolgreich eingeführte Bio-Sortiment “Kattus Organic“ soll in wenigen Jahren bereits ein Drittel des Umsatzes der Sektproduktion im 19. Wiener Gemeindebezirk ausmachen – aktuell tragen “Kattus Organic“ und “Kattus Organic Rosé“ schon mit 20 Prozent zum Umsatz bei.
von Bernhard Degen
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