17.02.2022
Das EU-Parlament stimmte gegen abschreckende Hinweise auf Wein-Etiketten und Bierflaschen - Bedenken von Winzern und Brauern wurden gehört.
“Konsum von Alkohol kann Krebs erregen”. So oder so ähnlich könnten verpflichtende Warnhinweise auf alkoholischen Getränken lauten. Das EU-Parlament beriet über Maßnahmen im Kampf gegen Krebserkrankungen und erwog verpflichtende Hinweise. Am Mittwoch, 16. Februar, wurde über den Vorschlag in Straßburg abgestimmt – er fand keine Mehrheit. "Ja zum gemeinsamen Kampf gegen Krebs, nein zu Krebswarnschildern auf unseren Weinflaschen", so fasste es ÖVP-EU-Abgeordnete Christian Sagartz in einer Aussendung der Europäischen Volkspartei laut Leadersnet zusammen.
Der Sonderausschuss zur Krebsbekämpfung des EU-Parlaments unterstreicht, dass Konsum von Alkohol ein erhöhtes Krebsrisiko darstellt. Im aktuellen Bericht heißt es, dass in Europa etwa zehn Prozent aller Krebsfälle bei Männern und drei Prozent aller Krebsfälle bei Frauen auf Alkohol zurückzuführen seien. Vor allem gehe es um Mundhöhlen-, Rachen-, Kehlkopf-, Speiseröhren- oder Brustkrebs.
In der Parlamentsdebatte ging es vor allem darum zu betonen, dass die Problematik bei übermäßigem Konsum von Alkohol auftritt und nicht bei mäßigem Genuss. Statt Warnschildern soll es nun "Informationen zu moderatem und verantwortungsbewusstem Trinken" geben.
von Bernhard Degen
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