16.07.2024
Im ehemaligen Wasserbaulabor in Alsergrund gibt es jeden Freitag regionale Erzeugnisse direkt von den Produzent*innen.
„Es kommen Woche für Woche mehr Menschen aus der Nachbarschaft, um zu schauen, was wir hier machen“, sagt Chris Michor. Eine berechtigte Zurückhaltung der Anrainer*innen, handelt es sich bei dem Schauplatz in Wien Alsergrund doch um das einst nicht zugängliche, ehemalige Wasserbaulabor der Boku. Nachdem das Forschungsinstitut seinen Standort wechselte, wurde sämtliches Inneres entfernt und umfangreich renoviert. Anstelle von Wasserleitungen finden sich nun Verkaufsstände wieder, die immer freitags im Rahmen eines Stadtheurigen bespielt werden.
„Markterei“ nennt sich die neue Institution in der Severingasse 7. Ein von außen unscheinbarer Eingang führt zunächst in einen verwunschenen Innenhof, wovon man zur Markthalle gelangt. Hier warten die Standler*innen mit ihren Produkten, darunter aktuell die Fleischhauerei Hofmann mit Schinken und Würste, die Bio-Bäckerei Ringhofer und Michi’s frische Fische. Die Produzent*innen bieten neben ihren Erzeugnissen auch kleine Speisen als Kostproben an. Außerdem gibt es Heurigenwirt*innen vor Ort, die ihren Wein und eine passende Jause ausgeben – all das übrigens zu Heurigenpreisen. Derzeit versorgt das Weingut zum Pranger aus Gumpoldskirchen die Markt-Besucher*innen mit Wein und Schweinsbraten-Wachauer.
Hinter all dem stecken Chris Michor, Thomas de Martin und Mike Tschager. Mit ihrer Markterei möchten sie die Produzent*innen und Konsument*innen zusammenbringen, „einen Ort des Austausches schaffen“, heißt es von den Initiatoren. „Die Besucherinnen und Besucher können gemütlich auf ein Glas Wein vorbeikommen und sich durch das regionale Angebot kosten“, sagt Tschager im Gespräch mit Gault&Millau. „Im Anschluss kann man im Innenhof verweilen.“
Während sich die Markterei noch über die Sommermonate als Pop-Up versteht, soll im September der „Vollbetrieb“ starten. „Wir möchten künftig Weinverkostungen, Dinner, Ausstellungen und weitere Events abhalten“, sagen Tschager und Michor. Wie das aussehen kann, zeigen die ersten Veranstaltungen mit Parvin Razavi. An mehreren Terminen kooperiert die Spitzenköchin mit ausgewählten Produzent*innen und serviert ihr gemüsereiches Menü an einer großen Tafel. Ein treffender Auftakt, der das vereint, worum es bei der Markterei geht: das Zusammenkommen und die Vielfalt regionaler Produkte.
von Derya Metzler
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