SENNS.Restaurant: Haubenflair für Barflyer

Innen dunkles, elegantes Ambiente im gewohnten industrial Flair. Außen ein paar Sessel und Couchtische für entspanntes Lounge-Feeling. Ein Segen für alle, die im chicen Areal des Gusswerks arbeiten. Oder sich aus sonst einem Grund dort aufhalten. Andreas Senns Idee: etablierte Gerichte aus dem Degustationsmenü herausnehmen, die Portionen eine Spur größer machen als im Menü und dazu entweder lässige Cocktails (dazu kommen wir noch) oder spannende Weine, Schwerpunkt Bordeaux und Burgund, reichen. Man kann natürlich auch nur auf einen Cocktail vorbeischauen. Gemeinsam mit seinem Sommelier Thomas Kracher hat Senn Drinks entlang der fünf Geschmacksrichtungen entwickelt. Ein Grundgedanke, der sich im Restaurant bereits schon länger, wie ein roter Faden durch seine Menüs zieht. Die Zutaten für die Cocktails klingen vielversprechend. Grüner Tee, Yuzu-Sake, Speck-infused Whisky.

Die gereichten Gerichte stehen dem in nichts nach. Die Steamed Buns sind deutlich größer als die, die im Menü als abschließendes Amuse Gueule gereicht werden. Aber auch nicht so groß wie ein Burger. Genau richtig, dass man zwei davon verdrücken kann. Gefüllt sind sie mit Bauch vom Mangalitza und Kimchi oder Aubergine mit Edamame und Miso. Sehr verführerisch. Beide. Ein weiterer Burner aus der Sennküche ist der Ochsenmarkknödel mit Karfiol, Hefe und weißer Alba-Trüffel. Oder Imperial-Kaviar, wenn die Trüffelsaison dann vorbei ist.

Jedenfalls gibt es die Gerichte in SENNS.Bar – fast – für schmalen Taler. Die Buns beginnen bei 8 Euro, der Ochsenmarkknödel wird 28 Euro kosten, und die Cocktails liegen bei etwa 20. Das Ziel dabei ist so klar wie der Klang einer Gusswerkglocke. Das Angebot öffnen und zugänglicher machen. Und auch attraktiver für junges Publikum. Gefällt uns.

von Jürgen Schmücking