Vermentino liebt Sommer, Fisch und Meeresfrüchte

Immer mehr Sommeliers entdecken auch hierzulande die hervorragende Eignung von Vermentino als Speisebegleiter, insbesondere zu Fisch und Meeresfrüchten. Natürlich gibt es verschiedenste Ausprägungen, aber viele gute Vermentinos zeigen frisch-fruchtige Noten ebenso wie feine Bitternoten und eine gewisse Tanninstruktur. Wenn der Winzer auch noch mineralische Anklänge ins Glas bringt, dann sind alle Faktoren für einen exzellenten Speisebegleiter beisammen. Neben den Inseln Sardinien und Korsika wird vor allem in der Toskana und in Ligurien Vermentino angebaut. Eine der Hochburgen ist die das DOC-Gebiet Colli di Luni im Grenzgebiet zwischen Ligurien und der Toskana.

Ein veritabler Parade-Vermentino ist der Etichetta Nera des Weinguts Lvnae, der seit drei Jahrzehnten in immer besserer Qualität erzeugt wird. Die Trauben stammen von steilen und felsigen Weinbergen zwischen dem Ligurischen Meer und den Apuanischen Alpen und des aktuellen Jahrgangs 2021. An den steilsten Stellen sind die Weingärten terrassiert, das nahe gelegene Meer sorgt neben den Bergen für hohe Temperaturunterschiede, die wiederum Frische und lebendige Säure begünstigen. 

Die Rebflächen von Lvnae werden gerade auf biologischen Anbau umgestellt, Herbizide kommen schon lange nicht mehr zum Einsatz. Diego Bosoni (im Bild links), Vertreter der vierten Winzergeneration von Lvnae, bezeichnet 2021 als Bilderbuch-Jahrgang. Warmes und trockenes Klima begleitete die Trauben während der gesamten Vegetationsphase und die Anfang September geernteten Trauben entsprachen nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ den hohen Erwartungen der Familie Bosoni.

Vermentino Etichetta Nera 2021 im Gault&Millau-Check

Helles goldgelb funkelt im Glas; die fruchtige Aromatik wird von Anklängen von frischen Nektarinen und Marillen getragen, Zitronenzesten sorgen für eine gewisse Pikanz. Am Gaumen folgt auf gelbfruchtigen Charakter spannende Würze und Mineralik mit stimmiger Salzigkeit. Ein perfekter Begleiter zu Fisch und sommerlichen Salaten, aber auch als Solist mit genügend Tiefe ausgestattet. 

„Wir sind immer auf der Suche nach der Balance zwischen Frische und Komplexität. Im neuen Keller haben wir die idealen Räume, um mit höchster Präzision zu arbeiten und gleichzeitig die Früchte, die nach und nach geerntet werden, mit unserer Sensibilität zu interpretieren. Das Ergebnis ist jedes Jahr ein überraschend originalgetreues und gleichzeitig wunderbar diverses Porträt unseres Terroirs“.
Diego Bosoni

Den Vermentino Etichetta Nera 2021 gibt es aktuell um 19,90 Euro bei Hawesko

Eine exzellente toskanische Alternative stellt der Bolgheri Vermentino 2021 von Guado al Tasso dar, um 19,95 Euro bei Wein&Co.

von Bernhard Degen