22.02.2024
Das biologisch bewirtschaftete Weingut präsentiert seinen neuen Standort mit Shop, Verkostungsraum und ausgeklügeltem Nachhaltigkeitskonzept.
Was vor zehn Jahren als Vision gestartet hat, wurde nun finalisiert: Das Bio-Weingut Gruber Röschitz im nördlichen Weinviertel hat seinen Standort gewechselt und ein neues Gebäude angrenzend an die Kellergasse verwirklicht. Mit einem eindrucksvollen Nachhaltigkeitskonzept.
Die Stichworte Nachhaltigkeit und Erhalt des Ökosystems finden gerne floskelhafte Verwendung. Sitzt man aber Maria Wegscheider, Ewald Gruber und Christian Gruber gegenüber, wird schnell klar, mit welcher Leidenschaft und Akribie sie ihre tägliche Arbeit danach richten. Die Geschwister führen das Bio-Weingut Gruber Röschitz in dritter Generation und haben mit ihrem jüngsten und bislang größten Projekt den Betrieb völlig neu aufgestellt. Nach einem umfassenden Umbau haben sie das Weingut an den Ortsrand des Weinortes Röschitz verlagert und den neuen Weinkeller mit den Räumlichkeiten der historischen Kellergasse verbunden. Damit sind sie nun auch Teil vom Wein-Erlebnisweg, der durch Röschitz führt.
„Wein braucht Zeit und Platz“, sagt Ewald Gruber über die Neugestaltung. Dabei war es zunächst kein Leichtes, den passenden Ort zu finden, wie Maria Wegscheider erzählt: „Wir hatten vor fünf Jahren die ersten Gespräche mit dem Architekten, mit dem wir Entwürfe für unterschiedliche Standorte erstellten.“ Das Trio wollte einen Raum schaffen, in dem Wein nicht nur hergestellt, sondern auch erlebt werden kann. So entstand schließlich ein Gebäude, inspiriert von der traditionsreichen Kellergasse, das sich unprätentiös in die Landschaft einfügt und neben einem neuen Keller einen Verkaufs- und Aufenthaltsraum beherbergt. Hier sollen künftig Verkostungen, Dinner und weitere Events stattfinden.
Die Räumlichkeiten sind mit großen Fenstern verkleidet, bieten einen Blick auf die Weingärten und vermitteln überhaupt das Gefühl, der Natur nahe zu sein. Grund dafür ist einerseits das in Erdtönen gehaltene Interieur aus Gestein und Holz, andererseits der Lehmputz an den Wänden. Letzterer erweist sich überdies als eine Art Klimaanlage, da er auf natürliche Art und Weise das Raumklima reguliert. Um so ressourcenschonend wie nur möglich wirtschaften zu können, wurde auch der Produktionsbereich nach neustem Stand der Technik ausgestattet, der in dieser Form einzigartig in Österreich ist. Das erlaubt eine sorgfältige und effiziente Verarbeitung der Trauben. Damit zeigt sich das ausgeklügelte Nachhaltigkeitskonzept, das die Winzer*innen verfolgen, sowohl in baulicher Hinsicht als auch beim Weinmachen selbst. Das ist schließlich das Wesentliche, das Maria Wegscheider, Ewald Gruber und Christian Gruber ebenfalls vorantreiben möchten. Neuerdings gibt es einen Gemischten Satz, künftig soll das Schaumwein-Sortiment ausgebaut werden. Es lohnt sich also, das Tun der Geschwister weiterhin zu verfolgen und sich auch mit ihrer bisherigen Geschichte zu beschäftigen – etwa beim „Weinerlebnis“, einer Kellerführung mit anschließender Verkostung, das immer freitags um 15 Uhr abgehalten wird.
von Derya Metzler
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