05.09.2023
Weniger Ertrag, dafür sehr gute Qualität: Österreichische Winzer*innen hoffen trotz wetterbedingten Turbulenzen auf ein erfolgreiches Weinjahr.
Es ist ein herausforderndes Jahr für den Weinbau. Neben der Inflation und hohen Energie- und Produktionskosten waren es auch die steten klimatischen Turbulenzen, die der Branche in Österreich Sorgen bereitet haben. Man darf jedoch aufatmen: Zwar scheint der Ertrag im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer, die Qualität der Weine sollte dadurch aber keineswegs geschmälert werden, im Gegenteil. „Der Wechsel zwischen Niederschlags- und Hitzeperioden während des heurigen Vegetationsverlaufes bildet die perfekte Grundlage für eine gute Weinqualität“, so Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager. Ausschlaggebend seien noch die kommenden Wochen, in denen man auf sonniges Wetter hofft. Dann stehe einem großartigen Weinjahrgang 2023 nichts mehr im Wege.
Insgesamt ist ein positiver Witterungsverlauf in diesem Jahr zu verzeichnen. Auf einen trockenen Winter folgte ein Mix aus warmen und kalten Tagen mit reichlich Niederschlag. Im Vergleich zur Marillenernte blieben die Weinreben trotz der kühlen Temperaturen im Frühling von Frostschäden verschont. Der Mai brachte sodann eine warme Periode und starkes Wachstum. Die späte Blüte im Juni führte zu einem entsprechend späteren Reifebeginn, mit erfreulichen Auswirkungen. „So entstehen im Allgemeinen harmonische Weine mit einem ausgeglichenen Zucker-Säure-Verhältnis“, erklärt Johannes Schmuckenschlager. Befürchtete Trockenschäden aufgrund der Hitze Ende Juni blieben dank der gut versorgten Böden und der darauffolgenden Niederschläge aus. Vereinzelte Hagelunwetter haben glücklicherweise nur einen geringen Einfluss auf die Gesamtweinernte, die mit 2,3 Millionen Hektolitern noch immer beachtlich ist.
Diese Menge wird angesichts der positiven Entwicklungen im Export und der Beliebtheit von Wein aus Österreich auch gebraucht. In einer Umfrage des österreichischen Weinbauverbands gaben 74 Prozent der Befragten an, heimische Weine zu trinken. Für 44 Prozent ist es ausschlaggebend, von welchem Weingut der Wein stammt. Überhaupt scheint das Bewusstsein für heimischen Wein weiter anzusteigen – vor allem bei der jungen Generation unter 30 Jahren.
Von Derya Metzler
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