22.10.2024

Kamptal DAC neu: Bio oder nachhaltig wird Pflicht

550 Weingüter des niederösterreichischen Weinbaugebietes stellen die Weichen für eine ökologische Zukunft.

Alwin Jurtschitsch, Rudi Rabl und Wolfgang Groll vom Weinkomitee Kamptal
Alwin Jurtschitsch, Rudi Rabl und Wolfgang Groll vom Weinkomitee Kamptal © Robert Herbst

Bereits seit 2008 gibt es die Appellation Kamptal DAC. Um die Region für die kommenden Jahre zu rüsten, hat das Regionale Komitee Kamptal das Regelwerk für Herkunftsweine nun überarbeitet. Die zentrale Neuerung wird österreichweit richtungsweisend sein: Alle Weine dieser Herkunft müssen künftig entweder biologisch oder nachhaltig zertifiziert sein. Damit geht das Kamptal ganz klar einen Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit, sowohl was die Bewirtschaftung der Weinberge als auch was die internationale Vermarktung betrifft.

Einige weitere sinnvolle Neuerungen sind bereits ab dem Jahrgang 2024 verpflichtend: Sämtliche Herkunftsbezeichnungen – also auch Ortsweine und Riedenweine – müssen den DAC-Regeln entsprechen. Dies war bisher nicht eindeutig geregelt, man konnte beispielsweise eine Nicht-DAC-Sorte als Lagenwein etikettieren. Zwölf Ortsweinbezeichnungen dürfen Kamptal-Weine zukünftig verwenden: Engabrunn, Gobelsburg, Grafenegg, Hadersdorf, Kammern, Langenlois, Lengenfeld, Mittelberg, Schiltern, Schönberg, Strass und Zöbing. Eine wichtige Novität ist auch die Erweiterung des Rebsortenspiegels um die Burgundersorten (Chardonnay, Weissburgunder und Grauburgunder) für alle Weine, die den Begriff Kamptal auf dem Etikett tragen.

Der Obmann des Regionalen Weinkomitees Kamptal, Rudi Rabl, freut sich über die Einigung, die nach langen konstruktiven Diskussionen gefunden werden konnte: 

Herkunftsvermarktung ist eine gemeinschaftliche Anstrengung, und es ist wesentlich, dass jedes Weingut im Gebiet von der gemeinsamen Kommunikation profitieren kann.“

Ried Heiligenstein, ikonische Lage des Kamptals
Ried Heiligenstein, ikonische Lage des Kamptals © Michael Moosbrugger

Kamptal-Facts

Insgesamt 550 Weingüter bewirtschaften 3.560 Hektar im Kamptal, das drittgrößte Weinbaugebiet Österreichs. 55% der Rebfläche sind mit Grünem Veltliner und 10% mit Riesling bepflanzt. Der Anteil der exportierten Weine beträgt mehr als 25 Prozent. Damit ist es das österreichische Weinbaugebiet, das am stärksten in den internationalen Märkten vertreten ist.

von Bernhard Degen


Auf dem Laufenden bleiben

Melden Sie sich kostenlos für unseren wöchentlichen Newsletter an.