14.05.2025
Im neuen Lokal von Joji Hattori gibt es japanische Handwerkskunst und eine kuratierte Sake-Auswahl, die vor Ort verkostet werden kann.
Wie vertraut sind Sie mit Sake? Wussten Sie, dass die Bezeichnung Reiswein de facto falsch ist, weil es sich technisch gesehen um ein Braugetränk handelt? Und dass Sake im Gegensatz zu Wein nicht besser, sondern schlechter wird, je länger er gelagert wird? Das japanische Getränk erfreut sich hierorts wachsender Beliebtheit. Auch die gehobene Gastronomie setzt es vermehrt als Begleitung ein. Mit der neuen Shiki Boutique und Sakethek öffnet in der Wiener Innenstadt ein Geschäft, das sich ganz dem Thema widmet.
„Wir freuen uns, Menschen, die Sake lieben, glücklich machen zu können“, sagt Joji Hattori zur Eröffnung seines neuen Lokals, nur ein paar Schritte neben dem Stammhaus Shiki. Für das Sake-Angebot kooperiert der Shiki-Inhaber mit der Importeurin Yuri Iwata, die ein breites Portfolio japanischer Brauereien vertritt – viele der Braumeister*innen kennt sie persönlich. Da die Flaschen bei -2 bis -5 Grad Celsius gelagert werden müssen, stellt der Transport nach Europa eine logistische Herausforderung dar. Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden, weshalb Iwata ein Zwischenlager mit entsprechender Kühlung nutzt, bevor die Sake-Flaschen ins Shiki gelangen. Im Geschäft kann die Auswahl schließlich im Rahmen wechselnder Verkostungssets probiert werden.
Nicht minder aufwendig war es für Joji Hattori, das weitere Angebot der Boutique nach Wien zu bringen: die japanische Handwerkskunst in Form von Tellern, Schalen und dekorativen Objekten. „Lange wollten die Künstler nicht exportieren. In Japan herrschte das Vorurteil, dass die Stücke in Europa nicht geschätzt werden“, sagt Hattori. Umso stolzer zeigt sich der Gastronom, Dirigent und Violinist, die Werke jetzt präsentieren zu dürfen. Neben Lackwaren und Zinnarbeiten von Nosaku und filigranem Porzellan von Fukagawa werden auch Shikimono-Kleider der österreichischen Künstlerin Natascha von Abensperg ausgestellt. Sowohl Geschirr als auch Stoffe sind vor Ort erhältlich.
„Als japanischer Musiker, der in Österreich lebt, habe ich lange europäische Kunst in die Welt getragen. Jetzt ist es mir ein Anliegen, die Vielfalt der japanischen Kultur hier in Europa erlebbar zu machen“, fasst Joji Hattori zusammen. Möglich ist das von nun an nicht nur in seinen Shiki-Restaurants, sondern auch ein paar Häuser weiter, deutlich niederschwelliger: ohne Reservierung, immer von Dienstag bis Samstag.
von Derya Metzler
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