29.05.2024
Eine der führenden Weingütervereinigungen Österreichs begrüßt 13 erste Mitglieder aus dem Weinviertel sowie einen neuen Geschäftsführer.
Was vor 30 Jahren als kleine Vereinigung gestartet hat, ist heute einer der bedeutendsten Winzer*innen-Zusammenschlüsse des Landes. Die Österreichischen Traditionsweingüter (ÖTW) nehmen es seit ihrer Gründung 1991 zum Ziel, den heimischen Wein und die Besonderheiten der einzelnen Regionen hochleben zu lassen. Und das Wachstum ist beachtlich: Zu den 90 Weingütern aus dem Kamptal, Kremstal, Traisental, Wagram, Wien, Carnuntum und der Thermenregion zählen die ÖTW erstmals 13 neue Mitglieder aus dem Weinviertel. Geleitet wird die Vereinigung von Michael Tischler-Zimmermann, dem neuen Geschäftsführer.
Das ist ein Meilenstein, den Stefan Tscheppe, der Obmann der ÖTW Weinviertel, wie folgt auf den Punkt bringt: „Unser Ziel ist es, herkunftsgeprägte Weine zu schaffen, die international für ihre Spitzenqualität anerkannt sind. Der Beitritt zu den Österreichischen Traditionsweingütern ist für uns daher ein logischer Schritt.“ Als Voraussetzung, das ÖTW-Siegel zu führen, müssen die Mitglieder entweder das Zertifikat „Nachhaltiges Österreich“ oder das „EU-Bio-Siegel“ tragen. Außerdem ist der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden verboten und die Trauben müssen per Handlese geerntet werden. Nachstehende Betriebe bilden aktuell die Traditionsweingüter für das Weinviertel:
Mit den neuen Mitgliedern kommt die Vereinigung ihrem Bestreben, zu einer nationalen Vertretung der besten österreichischen Weingüter zu werden, einen Schritt näher. Weiter in den Fokus rückt gleichermaßen die Lagenpolitik, die von den ÖTW seit Jahren geführt und in Branchenkreisen emotional diskutiert wird. Wie ÖWM-Chef Chris Yorke gegenüber Gault&Millau erwähnt, gebe es nationale Bemühungen zu einer einheitlichen Lagenklassifizierung über die ÖTW hinaus, es handle sich dabei jedoch um einen komplexen Prozess, bis sich die Gebiete entschieden haben (zum Interview). Angesichts der Vielfalt, die in der heimischen Weinlandschaft herrscht, könnte es noch dauern, bis Konsens gefunden ist. Was die Winzer*innen jedenfalls bereits jetzt eint, ist das Vertrauen in das immense Potential der Weinregionen unabhängig etwaiger Herkunftssysteme.
von Derya Metzler
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