14.03.2024

Wein der Zukunft: Bio und Blaufränkisch

Die Pannobile-Gruppe feiert 30 Jahre Bestehen und gibt Einblicke in ihre Zukunftspläne.

Die Pannobile Mitglieder
Die Pannobile Mitglieder © Philipp Lihotzky

Verkoster*innen für die Vergabe der Prüfnummern für Qualitätswein werden von den Pannobile-Winzer*innen seit mittlerweile drei Jahrzehnten an ihre Grenzen gebracht. Die neun Golser Weingüter werden von Visionär*innen geführt, ihre Weine passen nicht in Schubladen. Entsprechend viele Landweine gibt es in ihren Sortimenten, weil sie das Qualitätswein-Siegel nicht bekommen haben. Dieses Out-of-the-Box Denken charakterisiert die Philosphie der Winzer*innen-Vereinigung sehr gut.

Am 13. März haben sich die neun Weingüter im Wiener Restaurant Tian zusammengefunden und verkosteten mit ausgewählten Journalist*innen Weine aus der gemeinsamen Historie ebenso wie zukunftsweisende Tropfen. Ein Wendejahr in der Pannobile-Geschichte war laut Paul Achs 2005, als es wegen massiver Niederschläge große Probleme mit konventioneller Bewirtschaftung gab. 2006 begannen die Golser*innen mit der Umstellung auf Bio-Dynamie bzw. biologisch organisch. Aber nie, um es an die große Glocke zu hängen, das passierte aus Überzeugung und nicht aus Marketing-Gründen. Bis heute wurde viel experimentiert, viel untereinander diskutiert und die Anbauflächen werden Richtung Leithaberg ausgeweitet.

Gerhard Pittnauer
Gerhard Pittnauer © Philipp Lihotzky

Sag dem Zweigelt leise Servus

Die Herausforderungen des Klimawandels sind omnipräsent. Rebsorten wie der Zweigelt kommen mit Hitze und Trockenheit einerseits und großen Regenmengen andererseits schlecht zurecht. Besonders, wenn die Trauben ausgereift sind, platzen die Beeren zu schnell auf, wenn es stark regnet und verursachen Fäulnisprobleme. Ganz anders der spät reifende Blaufränkisch, der mit der Klimaerwärmung am besten zurecht kommt. Gerhard Pittnauer unterstreicht zudem, dass Blaufränkisch als Sorte die gesamte Bandbreite an Rotweinstilen abdeckt. Die Gruppe setzt für die Zukunft geschlossen auf Blaufränkisch und wendet sich notgedrungen von Zweigelt ab. “Ich habe im Vorjahr sechs Hektar Zweigelt gerodet”, verleiht Gernot Heinrich dem Paradigmenwechsel Nachdruck. Die Weinbaupolitik stellt der langsame Abschied vom Zweigelt vor Herausforderungen, befindet sich Gols doch im Gebiet des Neusiedlersee DAC, der sich ganz dem Zweigelt verschrieben hat.

On the road again

Zu ihrem Jubiläum startet Pannobile eine Tour durch ganz Österreich sowie nach Frankreich (Jura) und auch nach Deutschland (München). Gezeigt werden Raritäten, aber auch aktuelle Weine, die die Zukunft des Weins am deutlichsten abbilden. Alles unter dem Motto: PANNOBILE. Der Zeit voraus. Seit 30 Jahren.

Wir wollen uns klar absetzen von standardisierten Industrieweinen. Die Marke Pannobile ist letzten Endes auch ein Versprechen für den Konsumenten – ein Versprechen für einen beseelten Wein mit Herkunft."
Gerhard Pittnauer

von Bernhard Degen

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