25.09.2024

Werner Pichlmaier geht ins Schwarze Kameel

Das Restaurant zieht sich vom Trubel im Parterre zurück und verlegt seine Räumlichkeiten in die Beletage – daher auch der neue Name.

Archivbild
Archivbild © Zum Schwarzen Kameel

Das Wiener Schwarze Kameel ist eine Institution mit über 400 Jahren Geschichte. Die Wiener*innen lieben es wegen seines Flairs, der Brötchen, der Drinks und des unterhaltsamen Sehen-und-gesehen-werdens. Die Bognergasse wird zum Laufsteg, während im Gastgarten des Kameels das Publikum Platz nimmt. In all dem Rummel ist das Restaurant etwas in den Hintergrund gerückt – völlig zu Unrecht. Das Schwarze Kameel bietet seit vielen Jahren verlässlich gute Wiener Küche auf hohem Niveau und wird immer wieder genannt, wenn es um das beste Wiener Schnitzel geht. Gastgeber Peter Friese verleiht dem Restaurant in der neuen Beletage nun einen würdigen Rahmen, der mit einer gewissen Intimität besticht.

Das Interieur fügt sich stimmig in das historische Ensemble ein, mit Nischen aus edler Holzvertäfelung, Weintrauben-Stuckaturen, Lobmeyr-Lustern und vielem mehr. Der Architekt des 1901 fertiggestellten Hauses, Karl Mayreder, schuf in der Beletage bereits damals ein Jugendstil-Juwel, das nun liebevoll revitalisiert wurde.

Hohe Erwartungen

Als Küchenchef konnte Werner Pichlmaier, ein echtes Schwergewicht der traditionellen Wiener Küche, engagiert werden. Mit Stationen im Sacher, im Imperial und zuletzt im Familienbetrieb Pichlmaiers zum Herkner hat er die gesamte Bandbreite von Fine Dining bis hin zum Vorstadtwirtshaus bespielt. Seine Premieren-Karte liest sich äußerst verlockend: Pilzbeuschel mit Emmer (24 Euro), Backerl vom Strohschwein mit Topinambur (23,50 Euro), Reh mit Pilzen und Holler (36 Euro), Bienenstich (14 Euro) und vieles mehr. Die beliebten Kameel-Klassiker wie der handgeschnittene Beinschinken (15,50 Euro) oder das bereits gelobte Wiener Schnitzel (29,50 Euro) werden weiterhin angeboten.

Übrigens, um das Pichlmaiers zum Herkner muss man sich keine Sorgen machen – hier bleibt alles beim Alten. Seit zwei Jahren sorgt Roman Artner dort auf verlässlichem Zwei-Hauben-Niveau für höchste Qualität und Bruder Martin Pichlmaier bleibt wie gehabt Gastgeber. Auch im Parterre des Schwarzen Kameels wird es nicht ruhiger: Wo früher das Restaurant war, befindet sich nun eine Wiener Melange aus Café und Bistro.

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