Mi–Fr 18–20, Sa 12–13.30 und 18–20, So 12–15 Uhr
variabel
Team
Christoph Mandl
Chef
Testbericht
Gault&Millau Punkte
17,5
/ 20
Dieser traditionsträchtige, äußerst gemütliche Ort zum Genießen befindet sich im 24. Jahr – und es waren herausragende Köche, die in der Saziani Stub’n ihr Können unter Beweis gestellt haben oder hier groß geworden sind. Dass diese Erfolgsgeschichte weitergehen soll, beweist Christoph Mandl nun in seinem dritten Jahr hier mit großartigen Gerichten und Menüs. Letztere haben rund sieben Gänge, sind aber von einer sagenhaften Leichtigkeit geprägt. Nie hat man das Gefühl, dass auf irgendetwas verzichtet wurde. In drei Komponenten kommt der Gruß – eine davon ein Coq au Vin im Ei mitsamt cremig gestocktem Dotter. Beim ersten Gang überzeugen gebratener grüner Spargel und roh marinierte Forelle mit Kren und einem geeisten Krenschnee besonders in ihrer Milde, um den zarten Eigengeschmack beider Darsteller zu bewahren. Trotz Kren ist das gelungen. Klassisch wird es beim gebackenen Bries, welches im fein-luftigen Erdäpfelschaum auf einem gekonnten Jus platziert und mit gerade der richtigen Dosis pfeffrigem Rucola aus dem eigenen Garten ergänzt wird. Zum kleinen Highlight wird der Pak Choi – und man muss es sich schon trauen, diesem milden Gemüse einen eigenen Gang zu widmen, ohne dessen Geschmack zu beeinflussen. Das gelingt schön angegrillt, mit Haselnuss bepinselt und mit perfekter Säure und Wacholder kombiniert. Gewagt würzig, aber stimmig folgt das geschmorte Kitz mit Polenta und Bärlauch, dessen Wurzel mit Raffinesse alleine frittiert wird. Auch Bärlauch kann elegant sein – wenn man will. Speziell wird es beim Dessert, denn die neueste Entdeckung des Teams sind Magnolienblüten, die in der Umgebung wachsen. Damit wird kräftig experimentiert. Der feinherbe Geschmack hat Potenzial, aber durchaus auch noch ein wenig Luft nach oben. Wie den meisten sicher bekannt ist, gehört die Saziani Stub’n zum Weingut Neumeister – und so findet hier natürlich auch der Wein seinen gebührenden Platz. Genial begleitet werden die Speisen von Mandls Partnerin und Sommelière Ruth Heusch, die sich mit Leidenschaft voll und ganz den Weinen des Hauses und allgemein jenen aus der Steiermark und Österreich widmet.