23.06.2022

Am Hof 8 Members Club: So wird die Kulinarik

Johannes Kattus gibt Einblicke in die kulinarischen Pläne, stellt den Küchenchef vor und erzählt vom ambitionierten Weinkeller im Wiener Untergrund.

Die Dachterrasse wird wohl einer der begehrtesten Hidden Places der Stadt
Die Dachterrasse wird wohl einer der begehrtesten Hidden Places der Stadt © Am Hof 8

Das Haus “Am Hof 8” hat schon viel erlebt. Es überdauerte Türkenbelagerungen, Revolutionen, Weltkriege und sogar einen Bombentreffer im Jahr 1944. Im Kern stammt es aus dem 16. Jahrhundert, laut Hofquartierbuch wurde es vor 1566 durch den kaiserlichen Herold Wilhelm von Pellenstraß ausgebaut.* Der erste Beiname “Hohes Haus”, der immer noch in goldenen Lettern im Eingangsbereich prangt, lässt darauf schließen, dass es mit seinen vier Stockwerken die benachbarten Häuser markant überragte. Auf der Rückseite, also zum Tiefen Graben hin, sind es aufgrund des Niveauunterschieds sogar sechs Stockwerke. Im Inneren des Hauses befindet sich das einzige erhaltene Beispiel einer renaissancezeitlichen Turmtreppe in Wien.*

Der heute bekanntere Beiname, das “Schmale Haus”, erklärt sich heute leichter nachvollziehbar durch die massiven Nachbarhäuser, die später gebaut wurden und es entsprechend zart aussehen lassen. Seit dem Jahr 1857 ist es in Wien allerdings auch als “Kattus-Haus” bekannt, denn seit damals ist es in Familienbesitz. In den ersten Jahren war es Firmensitz der von Johann Kattus gegründeten Spezereiwarenhandlung und somit Umschlagsplatz für Luxusgüter wie Südfrüchte, Kaffee, Tee, Wein, Sekt und Champagner. Nachdem das Haus die vergangenen Jahrzehnte an eine Bank vermietet war, wird es nun endlich wieder einem genussvollerem Zweck gewidmet: Johannes Kattus, Vertreter der fünften Generation, will mit August dieses Jahres einen exklusiven Members Club eröffnen.


Das historische Gemälde dokumentiert den Beinamen
Das historische Gemälde dokumentiert den Beinamen "Das schmale Haus" © Am Hof 8

Vom Weinkeller bis zur Dachterrasse

Das hedonistische Angebot wird sich über insgesamt zehn Etagen erstrecken. Vom Hof aus gesehen gibt es drei Untergeschoße, ein besonderes Highlight ist die aufgesetzte Dachterrasse, die über eine luftige Freitreppe zu erreichen ist. Die Clubmitglieder erwarten alle erdenklichen Annehmlichkeiten, von denen Johannes Kattus im Zuge seiner umfassenden Recherchen in internationalen Clubs erfahren hat. Es wird mehrere Bars geben, Lounges, einen Living-Room, Co-Working-Spaces, Gästezimmer, einen Weinkeller, ein Bistro und ein Restaurant. Im Gespräch mit Gault&Millau gibt der Gastgeber erste Einblicke in das kulinarische Konzept: 

Im Erdgeschoß wird ein Empfang, eine Begrüßungslounge und ein Bistro etabliert. Hier sollen Klassiker wie Club Sandwich, Beef Tartare und Ähnliches serviert werden. In der ersten Etage wird es mit mehrgängigen Menüs kulinarisch hochkarätig. Kattus beschreibt die Ausrichtung so: “Overall ist das Motto ‘Urban/Austrian’, das geht vom klassischen Wiener Schnitzel, über die Kaninchen Canneloni bis hin zum pochierten Kabeljau, wobei internationale Ausflüge auch nicht ausgeschlossen sind.” Verantwortung für die Kulinarik trägt Küchenchef Michael Piroska, der mit Stationen wie Almhof Schneider, Vila Joya oder Meinl am Graben wertvolle Erfahrungen einbringen kann. Bei der Planung und Umsetzung des kulinarischen Konzepts verlässt sich Johannes Kattus auf die Gastro-Profis Markus Artner und Florian Schagerl. Als Sommelier konnte Rachid El Harrak – jahrelang Chefsommelier bei den Drei Husaren, sowie zuletzt lange Zeit in der Meinl Weinbar – gewonnen werden.


Der Club im dritten Untergeschoß
Der Club im dritten Untergeschoß © Am Hof 8

An hochwertigen Getränken wird es nicht mangeln

Ein Highlight des Hauses soll der Weinkeller werden, der in einem der Untergeschoße eingerichtet wird. Bei der Bestückung wird wie in der Küche der Fokus auf österreichische Produzenten gesetzt. Mit ausgewählten Partnern wie Trinkreif oder anderen Händler will Kattus besonders auch gereifte Weine anbieten, und im Nachsatz: “Vor den internationalen Klassikern werden wir uns aber auch nicht verschließen”. In der eigenen Kellerei hat Johannes Kattus “Am Hof 8” Sonder-Editionen produzieren lassen, darunter einen spannenden Rotwein-Sekt. Aber auch Partner werden dafür ins Boot geholt, beispielsweise das Weingut Salomon mit einem Grünen Veltliner oder die Familie Reisetbauer, von der ein “Ab Hof 8” Gin in Entwicklung ist.

Die Eröffnung von “Am Hof 8” ist für den August dieses Jahres geplant, die Planung und Umsetzung war aufgrund der herausfordernden Umstände kraftraubend und aufwendig. Um So mehr freut sich Johannes Kattus auf seine ersten Gäste:

“Nach über drei Jahren freue ich mich, die Members im Club willkommen zu heißen und mit ihnen bei einem guten Achterl gemütlich zu plaudern! Manchmal ist es ganz simpel.”


von Bernhard Degen


Eine der zahlreichen Bars
Eine der zahlreichen Bars © Am Hof 8

Anmerkung 1: Zu einer Mitgliedschaft kommt man nur über persönliche Empfehlung. 

Anmerkung 2: Für das Gastro-Team von “Am Hof 8” wird noch Verstärkung gesucht, Interessenten wenden sich an office@amhof8.com

* https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Schmales_Haus


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Der Living Room
Der Living Room © Am Hof 8

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