28.07.2025
Ilse Fischer hat 50 Varianten des italienischen Klassikers gesammelt und dokumentiert.
Es ist eines der einfachsten Gerichte der Welt. Es ist Italien pur. Es ist Sommer, es ist eine Kindheitserinnerung und es ist eine unfassbare Köstlichkeit. Pasta al Pomodoro. Und dass Pasta al Pomodoro weit mehr ist als "Nudeln mit Tomatensauce", beweist Ilse Fischer in ihrem gleichnamigen Buch. Untertitel: "55 Varianten des italienischen Klassikers".
Womit wir genau dort angelangt sind, wo die Schätze des Werks vergraben liegen. Fischer lässt prominente und haubenprämierte Köchinnen und Köche ebenso zu Wort kommen wie gut bekannte Freunde aus Kunst und Kultur. Das Aufgebot liest sich jedenfalls wie das Who-is-Who der Spitzengastronomie: Andreas Caminada, Johann Lafer, Rudi Obauer, Norbert Niederkofler oder Heinz Reitbauer. Sie alle steuerten Rezepte bei und machen das Buch dadurch zu einer Fundgrube der Pastaküche. Aber auch Leute, bei denen die kulinarische Ader etwas überrascht, sind mit von der Partie. Ingo Pertramer etwa, der großartige Fotograf, der Fischzampano Walter Grüll oder Salzburgs aktueller Jedermann, Philipp Hochmair. Sie alle steuerten Rezepte bei. Letzterer nannte sein Gericht schlicht „Pasta alla Philipp“. Mit Kokosöl, Piment d'Espelette und Sojasauce für die Tomatensauce. Insgesamt sind die Rezepte erfrischend einfach. Auch jene der Haubenköche.
Tina Marcelli, Gault&Millau-Köchin des Jahres 2025, überrascht mit einer Hommage an ihre Großmutter und an ihre Heimat, das Südtiroler Ahrntal: Schlutzkrapfen mit Mangold und Tomatenconcassée. Eine Kärntner Nudel ist ein etwas größerer Schlutzkrapfen. (Die Kärntnerinnen und Kärntner mögen uns diese Vereinfachung verzeihen.) Aber Manuel Ressi, Kärntner und ebenfalls kein Unbekannter im Gault&Millau-Universum, bringt sich mit eben jener Kärntner Nudel ein. Perfekt gekrendelt, mit Paradeiser, Schaffrischkäse und Basilikum.
Das Buch macht Lust aufs Nachkochen. Erstens, weil die Rezepte präzise, klar und kurz sind. Zweitens, weil die Bilder wirklich gut sind. Sämtliche Gerichte wurden übrigens in der Küche von Andi Döllerer in Golling nachgekocht und auch dort fotografiert. Er selbst hat sich mit Tomatenbuchteln, Bergampfer-Pesto und Ziegenkäse im Buch verewigt.
von Jürgen Schmücking
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