24.06.2024
Kurzvideos mit hochkarätigen Gästen von Martina Hohenlohe über Lukas Mraz bis Konstantin Filippou, Eva Pölzl, Silvia Schneider u. v. m.
Hier stehen die Weine im Mittelpunkt. Gault&Millau Redakteur Bernhard Degen lädt sympathische Gäste ein und trinkt mit ihnen das eine oder andere Gläschen Wein. Dabei geht es nicht um önologische Analysen oder ein Vorbeten Dutzender Geschmacksnoten, sondern um die einfachste Wahrnehmung: Schmeckt oder schmeckt nicht und welchen Charakter hat der Wein. Gemeinsam wird dann erörtert, zu welchem Anlass bzw. zu welchen Gerichten er passen könnte. Die Gäste sind bewusst keine ausgewiesenen Wein-Expter*innen, sondern Menschen die ein gutes Glas Wein zu genießen wissen.
Hier eine Übersicht über die ersten Folgen von #degendegustiert:
Vincent Bründlmayer hat den Weingarten mit altem Rebbestand am Langenloiser Spiegel 2010 erworben und macht davon seit 2011 eigene Weine. Der Spiegel liegt erhöht südlich von Langenlois und besteht aus tiefgründigem Lössboden (1). 2021 war ein Traumjahrgang, die Trauben für diesen Wein wurden erst Ende Oktober gelesen. Das Ergebnis ist ein Veltliner-Monument, das aber nicht mit Kraft, sondern viel mehr mit Harmonie, Würze und Vielschichtigkeit überzeugt, mit tollem Trinkfluss. Er passt gut zu asiatischen Gerichten, Wok, aber auch Wiener Schnitzel. Das Künstleretikett ist von Rudolf Polanszky. 49 Euro ab Hof.
Die Parcellaire-Linie von Johannes Zillinger ist ein Cool Climate Statement (2): Der Bio-Winzer aus Velm Götzendorf selektiert von den windigsten, höchsten und nördlich bzw. nordöstlich geneigten Lagen. Das Ergebnis ist ein pikanter, knackiger Wein aus Welschriesling und Chardonnay, der nicht nur Trinkspaß vermittelt, sondern sicher auch schön reifen wird. Er passt zu schönen Sommertagen ebenso wie zu Fisch und Meeresfrüchten. 17 Euro ab Hof. Im Video demonstriert Filippou das Rock’n’Roll dekantieren.
Der reinsortige Grauburgunder hatte längeren Maischekontakt (3) und leuchtet zwiebelfarben bis rötlich im Glas. Die Biowinzer Michael und Johannes Pasler aus Jois am Leithaberg belassen den Wein 48 Stunden auf der Maische und lassen ihn zwölf Monate im Großen Holzfass reifen. Die Graue Gans 2021 ist cremig weich am Gaumen und passt gut zu Käse und Zigarre. Vier-Haubenkoch Lukas Mraz kann sich asiatische Gerichte gut dazu vorstellen, gerne mit balancierter Schärfe.
Der Gastronom aus Neapel findet einen perfekten Wein zur Pizza: Pinot Nero Riserva 2021 von der Kellerei Kurtatsch. Die Weingärten liegen auf bis zu 700 Metern Seehöhe. 14,5 Prozent Alkohol, 27 Euro im Online-Shop.
Wir haben mit Dompfarrer Toni Faber einen himmlischen Messwein verkostet: Grüner Veltliner 2022 vom Stift Klosterneuburg.
Wir verkosteten einen ganz besonderen Wein aus Silvias Heimat Oberösterreich, eine Cuvée aus Weiß- und Rotwein: Into my Arms 2019 von Armin Kienesberger. "Into my Arms" 2019 ist aus 2/3 Grünem Veltliner und 1/3 Pinot Noir komponiert. Biodynamisch.
Die beliebte ORF-Moderatorin verkostet mit uns einen einzigartigen Wein aus dem Basalt-Sarkophag vom Weingut Krispel aus dem Vulkanland. Die Cuvée aus Sauvignon blanc, Weißburgunder und Grauburgunder aus dem Jahrgang 2017 reift zwei Jahre im Basaltsteintrog und kommt dann für fünf Jahre ins große Holzfass, damit sich die mineralischen Noten abrunden.
Marion Jambor von Gasthaus Woracziczky ist eine der originalsten Wiener Wirtinnen, sie verkostet mit uns den Wiener Gemischten Satz Nussberg 2022 von Alexander Zahel. Der Gemischte Satz von der Großlage Nussberg 2022 ist biodynamisch erzeugt. Er ist mit seinem Steinobst, dem Graphit und seiner Salzigkeit sehr gewinnend. Rebsorten: Chardonnay, Weißburgunder, Grauburgunder, Gewürztraminer. 8 Monate auf der Feinhefe. 22 Euro ab Hof.
ist unser erster Gast, der selbst einen Wein mitgebracht hat – Nicht ganz zufällig von seinem „Brother in Crime“ Christian Tschida. Laissez Faire 2021, ein ungemein spannender Riesling vom Leithaberg. Er stammt von einem hoch und kühl gelegenen Weingarten, die Rebstöcke sind extrem dicht gepflanzt, der Boden wird von Pferden bearbeitet. Das Ergebnis ist ein spannungsgeladener Riesling mit viel Mineralik und Tiefgang. Ca. 60 Euro.
Robert Letz, ORF-TV-Koch, Lehrer und Kochbuchautor, degustiert mit Degen den Geyer 2015 von Jörg Bretz - Gemischter Satz aus Höflein, 52 Jahre alte Rebstöcke mit den Sorten Grüner Veltliner, Welschriesling, Traminer und Sämling. 30 Monate im gebrauchten Barrique, 40 Monate im großen Holzfass, 12 Monate Flaschenreifung. 2015 ist der aktuelle Jahrgang! 19 Euro ab Hof.
Koch des Jahres Alain Weissgerber verkostet mit uns den neuen PIRO 2022 von Josef Umathum aus Frauenkirchen im Burgenland. Eine Rotwein-Cuvée aus fünf verschiedenen PIWI-Sorten (4). Saftig, fruchtig, erfrischend. Am besten leicht gekühlt getrunken. 14 Euro ab Hof.
Das kommt dabei heraus, wenn man mit einer Barkeeperin, die normalerweise keinen Rotwein trinkt, Blauen Wildbacher verkostet: Blauer Wildbacher Grande Reserve 2018 Weingut Lex Langmann.
Degen degustiert mit Wirtshauslegende „Hofrat“ Walter Winkler einen frisch-mineralischen Adaxl Welsch 2022 vom Weingut Weber aus Deutsch-Schützen (Eisenberg). Ein gutes Beispiel, warum Welschriesling aus dem Südburgenland gerade sehr im Kommen ist. (15 Euro ab Hof).
Eine bestens gelaunte Silvia Schneider verkostet mit uns Furmint vom Kalk 2022 von Franz-Reinhard Weninger aus Horitschon im Burgenland. 16 Euro ab Hof.
Wenn Sie möchten, dass Degen auch einen Wein von Ihnen degustiert, oder wenn Sie gerne als Gast dabei sein wollen, dann wenden Sie sich bitte an redaktion@gaultmillau.at.
(1) Löss: Mineralische Sedimente, die nach der letzten Eiszeit vom Wind vertragen und zu meterhohen Schichten aufgehäuft wurden. Grüner Veltliner fühlt sich auf diesen Böden besonders wohl.
(2) Cool Climate: Darunter versteht man Wein-Regionen, die am Rande der klimatisch günstigsten Bedingungen liegen. Früher wurden die Weine hier nicht immer reif, heute zählen sie zu Klimawandel-Profiteuren.
(3) Maische: Trauben, Traubenschalen, Kerne und Traubensaft gemischt. Je länger der Saft (Most) Kontakt mit den Schalen hat, desto mehr Farbe und Geschmack wird extrahiert.
(4) PIWI: Pilzwiderstandsfähige Rebsorten - extrem. nachhaltig, da nicht oder kaum gespritzt werden muss.
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