06.12.2023
Bei teilweise zweistelligen Minusgraden konnten gefrorene Trauben allerbester Qualität gelesen werden.
Im gesamten Weinland Österreich konnte in der Nacht auf Montag, 4. Dezember, mit der Eisweinlese begonnen werden. Viele Winzer*innen, von Niederösterreich über das Burgenland bis in die Steiermark, konnten sogar die gesamte Eisweinlese durchführen. Franz Türk aus dem Kremstal beispielsweise meldet hervorragende Rahmenbedingungen und den Erntebeginn für Grünen Veltliner und Zweigelt Eiswein.
“Wir freuen uns auf einen herausragenden Jahrgang 2023, sowohl bei den trockenen Weinen, als auch bei den Süßweinen.”
Franz Türk
Im gesamten Burgenland fanden die Winzer*innen bei minus 9 bis minus 11 Grad ebenso ideale Voraussetzungen für die Eisweinlese vor und nützten das seltene Zeitfenser. Der mehrfach zum besten Süßweinwinzer der Welt gekürte Hans Tschida strahlt im Gespräch mit Gault&Millau vor Freude: “Die Trauben sind super gesund, die sind da gehangen wie aus dem Bilderbuch, ohne jegliche Botrytis.” Tschida konnte für seinen Angerhof in Illmitz rund 65 Prozent seiner Weingärten, die für Eiswein vorgesehen sind, ernten.
Was früher Anfang Dezember die Regel war, ist dem Klimawandel geschuldet eine seltene Ausnahme geworden. Es braucht ca. minus 8 Grad Celsius, damit der flüssige Anteil in den Beeren friert. Nur der süßeste Extrakt bleibt über und wird aus den gefrorenen Trauben zu Eiswein gepresst. Je früher im Jahr mit der Eisweinlese begonnen werden kann, desto besser ist die Qualität. In den vergangenen Jahren zog sich die Eisweinlese oft bis weit in das neue Jahr hinein. Manchmal blieb die Geduld der Winzer*innen gänzlich unbelohnt, da es den ganzen Winter über nicht kalt genug wurde. Ganz anders im Jahr 2023.
Was man von den heimischen Winzer*innen unisono hört, dürfte der Jahrgang 2023 ein ganz großer werden. Und wie es nun aussieht, fügt sich auch der Eiswein in dieses schöne Bild.
von Bernhard Degen
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