10.09.2025
Das Wirtshaus in Wien Meidling hat mit Jürgen Sattler und Klaus Silberbauer nach längerer Suche neue Nachfolger gefunden.
Lange Zeit war unklar, wie es nach der Schließung mit dem Gasthaus Stafler in Meidling weitergeht. Georg und Marie Stafler mussten den Betrieb im Herbst 2024 aufgrund einer plötzlich aufgetretenen Erkrankung aufgeben, wie der Standard berichtete. Danach stand das Lokal einige Monate leer. Von anfänglichen Schwierigkeiten, Nachfolger:innen zu finden, verhalf ein Facebook-Posting des Wiener Künstlers Voodoo Jürgens schließlich zu breiter Aufmerksamkeit. „Will das wer retten?“ schrieb Jürgens im Mai 2025, kurz darauf folgten zahlreiche Interessensbekundungen.
Letztlich erhielten Klaus Silberbauer und Jürgen Sattler den Zuschlag. Beide sind in der Gastronomie zu Hause, arbeiten schon geraume Zeit gemeinsam und bringen Erfahrung aus gehobenen Betrieben mit. Für Silberbauer ist es die erste Selbstständigkeit. „Wenn, dann musste es etwas Gescheites sein. Und das Wirtshaus in Meidling hat einfach perfekt zu dem gepasst, was wir gesucht haben“, sagt er im Gespräch mit Gault&Millau.
Mit dem einstigen Gasthaus Stafler, das nun „Zum Bretschneider“ heißt, übernehmen die beiden einen Betrieb, der voll funktionsfähig ist. Es mussten lediglich Feinarbeiten im Gastraum vorgenommen werden. Namensgeber und Herzstück ist die Bretschneider-Schank, die genauso wie die gesamte Einrichtung original erhalten ist und auf die 1950er Jahre zurückgeht. Die dunkle Holzvertäfelung, Lamperie und das Mobiliar stehen noch genauso da wie damals. „Familie Stafler hat enorm auf das Wirtshaus aufgepasst“, ergänzt Silberbauer.
Hinsichtlich der Speisekarte verändert sich das Angebot etwas. „Wir bleiben ein Wirtshaus mit einer Wirtshausküche, allerdings ohne Südtiroler Einschlag wie bei den Vorbesitzern.“ Wie es sich gehört, heißt das vor allem: Deftiges und eine Auswahl an Innereiengerichten. Sulz von der Kalbszunge (12,50 Euro), Wiener vom Kalb (21,50 Euro) und gebackene Blunze (11,50 Euro) stehen gemeinsam mit vegetarischen Optionen wie Kärntner Kasnudeln (15,50 Euro) und gebackene Portobello-Pilze (14,50 Euro) auf der Karte.
Wer neben den neuen Gastronomen außerdem eine Freude mit der Wiedereröffnung des Gasthauses hat, sind die zahlreichen Stammgäste, die regelmäßig auf einen Kaffee, ein Mittagessen oder ein Achterl vorbeigekommen sind. „Wir haben in den letzten Wochen immer die Tür offen gehabt, die Leute vorbeischauen sehen und dabei gemerkt, wie freudig die Stammgäste waren, dass wieder aufgesperrt wird.“ Das Gasthaus hat ab sofort mittags und abends geöffnet.
von Derya Metzler
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