▷ Die spannendsten Neueröffnungen 2025 - News - 2025

Es ist freilich eine mehr als schöne Aufgabe, sich täglich mit der heimischen Gastronomie und ihren Menschen zu beschäftigen. Besonders aufregend ist es neben etablierten Betrieben die Entwicklung neuer zu beobachten. Immer am Ende des Jahres resümieren wir, machen uns Gedanken über Restaurants und Gerichte, die uns dieses Jahr im Kopf geblieben sind. Auch als Inspiration für Sie, sollten Sie Ihre Restaurantbesuche in ähnlich akribischer Art und Weise planen, wie wir. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl jener Neueröffnungen, die uns besonders überzeugt haben.

Addiert, Wien

Ohne jedes Übermaß lässt sich behaupten, dass Jaeho Jung und Jungyun Kim ihr ganzes Herzblut ihrem Restaurant Addiert gewidmet haben und dies noch immer täglich tun. Alles folgte mehr oder minder einem Plan: Zunächst arbeitete Jung in hochdekorierten Betrieben weltweit, um sich unterschiedliche Kochtechniken anzueignen. Später traf er in Wien auf Kim und tourte mit ihr als „Asiana Prjkt“ durch das Land. Mit einem guten Netzwerk im Gepäck und schier grenzenlosem Tatendrang eröffneten sie im Sommer 2025 ihr Lokal am Franz-Josefs-Kai. “Addiert beschreibt die Summe unserer Erfahrungen und Inspirationen aus Korea und Österreich”, erklärt das Ehepaar das Konzept. Für Gäst:innen bedeutet das: ein Chef’s Table mit zehn Sitzplätzen, eine von Präzision und Vielschichtigkeit geprägte Küche sowie eine derartige Portion Korea, die hierorts kaum zu finden ist.
Franz-Josefs-Kai 43, 1010 Wien

Xpedit, Wien

Es ranken sich viele Geschichten um das Xpedit in Wien. Ursprünglich als Lager gedacht, wurde die Räumlichkeit unweit der Urania vor 25 Jahren zum Lokal – erstanden von einem Wiener Filmemacher, der sie zu einem Treffpunkt für Künstler:innen machte. Zuletzt lag die Schirmherrschaft bei Horst Scheuer (u. a. Skopik & Lohn, Salzamt). Im August 2025 begann schließlich eine neue Ära, mit neuer, junger Leitung. Ivana Markovic ist im Service federführend zugange, Ismael Faye steht am Herd. Zu Tisch kommen italienisch angehauchte, teilbare Gerichte mit wenigen Komponenten, wie etwa die ausgelöste Taube vom Taubenhof in Deutsch Tschantschendorf oder das Spitzkraut mit Topinambur.
Wiesingerstraße 6, 1010 Wien

Lara, Wien

In puncto pflanzlicher Küche spielen Larissa Andres und Jonathan Wittenbrink ganz vorne mit. In ihrem JOLA setzen sie regelmäßig neue Maßstäbe und zeigen, wie viel aus Gemüse und Co. herausgekitzelt werden kann. Seit Sommer 2025 hat das Paar eine neue Spielwiese – das Lara – wo niederschwelliger gekocht wird und die Teller zum Teilen eingestellt werden. Es gibt Frühstück (Matcha!), Mittagsteller und eine ausgeklügelte Abendkarte. Räucherkroketten mit Yuzu, Igelstachelbart und die hausgemachte Pasta lassen einen gänzlich vergessen, dass alle Gerichte vegan sind. Dazu gibt es eine Getränkekarte mit einer großen alkoholfreien Auswahl.
Passauer Platz 2, 1010 Wien

Sopherl am Naschmarkt, Wien

Sperren Traditionslokale nach längerem Leerstand wieder auf, sorgt das gern für Aufsehen. So auch beim Sopherl am Naschmarkt. Einst ein beliebter Ort für Nachtschwärmer:innen, dank flexibler Öffnungszeiten und dem mehr oder minder passablen Gulasch zu später Stunde, stand das Wiener Beisl einige Jahre leer. Rein zufällig kam Jing Chen, Food-Blogger und Co-Betreiber mehrerer asiatischer Lokale in Wien, an die Adresse. Er erneuerte das komplette Innere, einzig die „Wiener Beisl“-Reklame über der Schank blieb erhalten. Gekocht wird Wienerisch mit Blick über die Landesgrenzen – ganztags, von Montag bis Sonntag.
Linke Wienzeile 34, 1060 Wien

Zum Bretschneider, Wien

Als das Gasthaus Stafler in Wien Meidling schließen musste, war es zunächst schwierig, Nachfolger:innen zu finden. Geholfen hat ein Facebook-Posting des Wiener Musikers Voodoo Jürgens: “Will das wer retten?”, schrieb er im Mai 2025. Kurz darauf folgten zahlreiche Interessensbekundungen – unter anderem von Klaus Silberbauer und Jürgen Sattler, die schließlich den Zuschlag erhielten. Huldigend gegenüber der tadellos erhaltenen Schank aus den 50er Jahren nannten sie den Betrieb “Zum Bretschneider” um und eröffneten mit einer Karte voller deftiger, gutbürgerlicher und vor allem wienerischer Speisen, wie es sich für ein Wirtshaus gehört.
Ehrenfelsgasse 4, 1120 Wien

Wirtshaus zum Dritten Tage, Niederösterreich

Wenn es eine auffallend große Anzahl an Städter:innen an einen niederösterreichischen Grenzort führt, muss dort schon etwas Besonders sein. Die Rede ist vom Wirtshaus zum Dritten Tage in Nickelsdorf. Das einstige Gasthaus, wo auch die Jazzgalerie abgehalten wird, wurde von Johanna Maroušek, Jürgen Fetz und Yannik Steer revitalisiert. Das Konzept: ein Restaurant mit Kunstanspruch. Neben wechselnden Gastköch:innen und Speisen – elaborierte Wirtshausküche – gibt es somit auch Kunst, die die Räumlichkeit beleben. Gestartet als Pop-up, darf man sehr hoffen, dass es bleibt.
Untere Hauptstraße 13, 2425 Nickelsdorf

Restaurant Wöber, Niederösterreich

Bevor sich Christian Wöber in Tulln mit einem eigenen Restaurant verwirklichte, wirkte er über ein Jahrzehnt im Das Wolf in Langenlebarn. Fast war er ob dieser langen Zeit schon mit dem Restaurant verwachsen, bis ein Schicksalsschlag die Fortführung unmöglich machte. Das Restaurant Wöber ist sein Neustart. Dort serviert er mehrgängige Fine Dining-Menüs mit Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten. Dazu gibt es eine alkoholische wie auch alkoholfreie Begleitung.
Wiener Straße 3, 3430 Tulln an der Donau

Zimmerl, Niederösterreich

Bereits mit 20 Jahren setzte Bernhard Zimmerl den ersten Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnete mit dem Foggy Mix eine Kombination aus Restaurant und Irish Pub. Zehn Jahre später und nach intensiver Planung erweitert er nun das kulinarische Angebot im oberen Waldviertel um einen weiteren Betrieb: das Zimmerl. Der Beiname „Chef’s Room Dining“ verweist auf das Konzept – gegessen wird in einem Raum, auf 50 Quadratmetern, an lediglich fünf Tischen. Serviert wird ein Menü aus 23 Gängen.
Heidenreichsteinerstraße 28, 3830 Waidhofen an der Thaya

Wirtshaus von Vitus Winkler, Salzburg

Von dem aufwendigen Umbau im Genießerhotel Sonnhof im Salzburger Pongau haben jetzt wirklich alle etwas: Neben dem mit vier Hauben dekorierten Kräuterreich by Vitus Winkler kann auch im neuen Wirtshaus eingekehrt werden. Wobei „neu“ hier relativ gesehen werden muss, denn die renovierte Zirbenholzstube ist im Herzen fast 100 Jahre alt. Dort kommen Klassiker wie Wiener Schnitzel, Tafelspitz oder Pongauer Fleischkrapfen auf die Tische.
Kirchweg 2, 5621 St. Veit im Pongau

Kirchenwirt in Rust, Burgenland

Der Rusterhof zählte einst zu den Stammlokalen von Barbara Eselböck und Alain Weissgerber. Als sich die Möglichkeit eröffnete, diesen zu übernehmen, haben die Taubenkobel-Betreiber:innen nicht lange überlegt. Im Frühling 2025 öffnete der Betrieb „als echtes Wirtshaus”, wie Weissgerber betont, denn: Das Wirtshaus liegt zwischen zwei Kirchen am höchsten Punkt des Ruster Hauptplatzes. Für das erste Bier nach der Messe, eine kräftige Rindssuppe nach der Kommunion oder einen sonntäglichen Braten.
Rathausplatz 18, 7071 Rust