13.11.2024
Der Experte für italienische Delikatessen hat sich von seinem alten Firmennamen verabschiedet und ist präsenter als je zuvor.
Der Herbst ist Hochsaison für Luca Miliffi. Eine Trüffelveranstaltung jagt die nächste, und Luca ist einer der begehrtesten Menschen in der heimischen Gastronomie. Was er in seinem typischen karierten Tuch birgt, ist kostbar und rar wie kein anderes Lebensmittel. Seit Jahren reist er als Botschafter der seltenen Knolle durch die heimischen Restaurants und erklärt Sorten und Herkunft. Durch sein leidenschaftliches Engagement hat er sich den Beinamen Trüffelpapst redlich verdient. Großzügig hobelt er die Trüffel, und sofort erfüllt sich der gesamte Raum mit dem betörenden Duft. Eine Markenrechts-Thematik nutzte er als Chance und wählte einen Firmennamen, der unmittelbar mit ihm persönlich verknüpft ist und jegliche externe Begehrlichkeit von vornherein ausschließt: Miliffico!
„Sie hat mir ein Rufzeichen geschenkt!“ Luca Miliffi lobt die Designerin seines neuen Logos in den höchsten Tönen. Der Entwurf stammt von Sara Paioncini, einer bekannten Designerin, die auch die weltbekannten Frescobaldi-Marken Masseto und Ornellaia mitgestaltet hat. Miliffi bezieht sich auf das Rufzeichen anstelle des „i“ in seinem neuen Markennamen. „Das signalisiert Gefühle und Emotionen, die bei meinem Unternehmen immer präsent sind“, erzählt Luca Miliffi im Gespräch mit Gault&Millau. Miliffico ist nicht nur ein Wortspiel mit seinem Nachnamen (Magnifico bedeutet großartig), auch der Wortteil „Co“ hat eine Bedeutung: Er steht für Miliffis Team, ohne das er keine so großen Erfolge hätte erzielen können.
Der Launch der neuen Marke geht mit einem bedeutenden Coup einher, den Luca Miliffi als Drahtzieher von Wien aus initiiert hat. Es geht um einen Gesetzesentwurf, der die Herkunft der Trüffel detailliert regeln soll: Die Trüffelgebiete DCE. Ziel dieses Entwurfs ist es, die italienischen Gebiete („Erstklassige Hügelgebiete“), in denen der hochwertige weiße Trüffel (Tuber Magnatum Pico) wächst, anzuerkennen und zu schützen. Eine Delegation aus der Region Acqualagna, begleitet von Vertretern der Trüffelmesse, soll nach Wien reisen, um diesen wichtigen Schritt zu besiegeln, der Italien und Österreich bei der Schaffung globaler Richtlinien zur Aufwertung der Trüffel vereint.
Österreich soll gemeinsam mit Italien Schirmherr dieser Initiative werden, die darauf abzielt, den Schutz und das Ansehen der Trüffel weltweit zu stärken und sie auf ein Niveau globaler Exzellenz zu heben, ähnlich den „Cru“-Bezeichnungen in der Weinwelt. Ziel ist es, die Trüffel vor der Globalisierung zu schützen, die ihre Qualität und Einzigartigkeit bedroht, und Italien zu einer Hochburg für ihren Schutz zu machen.
In diesem Jahr wurden drei erstklassige Hügelbezirke anerkannt:
Jede Region hat spezifische regionale Eigenschaften, die die Qualität und den Geschmack der Trüffel beeinflussen. Diese Klassifizierung ermöglicht es, die Produktionsgebiete präzise zu identifizieren, von den Provinzen bis hin zu einzelnen Hügelparzellen. Die DCE-Nummerierung wird verwendet, um weitere Bezirke zu klassifizieren, die bereits ab dem kommenden Jahr anerkannt werden sollen.
Es haben bereits einige hochkarätige Trüffel-Veranstaltungen stattgefunden, doch einige stehen noch an, hier einige Highlights:
von Bernhard Degen
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