Zum Start schickt Richard Rauch drei kleine Grüße: ein in Erdäpfelknusper gepacktes Wachtelei mit Pilz-Trüffel-Mayo und zwei kleinen Hahnenkämmen on top. Einen schlüssigeren Einstieg in das Menü kann man sich kaum vorstellen. Auch die anderen beiden Grüße überzeugen. Vor allem die kleine Tarte mit den Gänseherzen und dem Frischkäse. Dann – immer noch ein Amuse-Gueule – der Amurkarpfen. Rauch serviert ihn in zwei Gängen. Einmal roh mariniert und dünn aufgeschnitten, einmal als grob geschnittenes Tatar mit verschiedenen Texturen von der Roten Rübe. Der Frühling kommt als Kohlrabi-Mandelöl-Pannacotta auf den Tisch – mit Giersch und Bergminze. Den Vogel schießt aber der Fisch ab. Unter dem Namen „Crunchy Funky Fish“ kommt eine extravagant-moderne Version vom Seesaibling daher. Mit Buchweizen-Roggen-Kruste, in Schmalz confiertem Wassermelonen-Rettich, eingelegtem Saiblingskaviar und aufgeschlagenem Rahm. Das Gericht – es sind auch Räucheraal-Apfel-Fond, eingelegte Hollerkapern und gezupfter Blutampfer im Spiel – ist vielschichtig und komplex und ausgesprochen stimmig. Das ganze Menü ist höchst erfreulich und die Weinbegleitung steirisch und top!