Hebbo

17,5/20 WertungWertungWertungWertung
Standort

Toblacher See 39034 Toblach Trentino-Südtirol

Testbericht

Gault&Millau Punkte

17,5 / 20

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David Senfter ist Österreicher. Lienzer, um genau zu sein. Und er hat schon einige Stationen hinter sich, die sich sehen lassen können. Silvio Nickol im Coburg, Andreas Döllerer, Vitus Winkler und Joseph Mühlmann. Jetzt ist er Küchenchef im Hebbo Wine & Deli, einem Restaurant in allerfeinster Lage am Toblacher See. Bringen wir es auf den Punkt: Was Senfter und sein Team da am See aus der Küche schicken, ist nichts weniger als atemberaubend. Ein Menü mit neun Gängen, bei dem jedes Gericht seine eigene Geschichte erzählt und das Menü selbst trotzdem einer schlüssigen Dramaturgie folgt. Den Auftakt machen sechs Amuse-Gueules, paarweise serviert, die genau das machen, was eine gute Ouvertüre bei der Oper machen soll. Sie zeigen an, in welche Richtung der Abend gehen wird. Vom im Feuer geschmorten Kohlrabi über die Toblacher Räucherforelle mit Kartoffel bis hin zum Apfel-Heu-Tannenshot am Schluss. Wie gesagt. Ein kleiner Paukenschlag, gleich zu Beginn. Highlights aus den folgenden Gängen: Lavanter Spargel mit Spargelfond und Apfelessigmayo. Eine gelungene Abwechslung im jährlichen Spargel(suppen)einerlei. Hochspannend ist auch die gegrillte Toblacher Forelle. Sie wird auf einem intensiven Forellenjus serviert. Daneben, à part serviert, kommt eine kleine Schüssel mit Radieschenessenz. Die Empfehlung, zuerst den Fisch mit dem kraftvollen Jus und dann einen Löffel von der erfrischend-säuerlichen Radieschenessenz zu nehmen, ist zwar nicht ganz unkompliziert, aber es funktioniert. Ein hochfeines Erlebnis. Das Reh zum Hauptgang ist, was ungewöhnlich ist, acht Wochen gereift. Das Ergebnis ist umwerfend. Mürbe Textur, konzentrierter Geschmack. Es folgen einige Desserts. In Erinnerung bleibt eine Pfanne, die am Schluss serviert wird. Melchamus. Ein traditionelles Bergbauerngericht aus Butter, Milch und Mehl. Die Jungs vom Hebbo haben dem deftigen Mus einen Relaunch verpasst und servieren es als Schaum mit etwas Zwetschkenröster und Eis mit Heugeschmack. Ein gelungener Abschluss. Sehr gelungen. Die Weinkarte ist umfangreich und mit Leidenschaft kuratiert. Verantwortlich dafür ist Andreas Panzenberger, der Hausherr und Eigentümer des Betriebs.

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