Mitten in der Landschaft ein barockes Juwel: Kapelle und Mesnerhaus, großzügig erbaut aus Dank, weil ein Schiff mit Gewürzen 1685 doch in Venedig einlief. Seit Jahrzehnten der Ort bemerkenswerter Küche, jetzt geführt von Jürgen Vigne. Doch die Spitzengastronomie ist kein Selbstläufer mehr: Der Betrieb lockt mit Sonderangeboten für Gourmetmenüs und „Wochen“ – wir geraten in eine italienische. Wie passend, wo doch das Glück einst aus Italien kam. Vigne interpretiert die Rezepte mitteleuropäisch, arbeitet mit einem Sud hier, einer Sauce da. So erweist sich die „flüssige Pizza“ als sehr gute Tomatensuppe, das Carpaccio überzeugt ebenso wie die Kürbis-Gnocchi oder Agnolotti. Ärgerlich allerdings ist das harte Fleisch beim Ossobuco, traumhaft wiederum das Salzmandeleis. So ist unsere Italienreise nicht ganz glücklich.