Man kann in der „Wunderkammer“ wunderbar zu Mittag und noch viel wunderbarer am Abend essen. Bei der Auswahl der Gerichte gibt es eine kleine Überschneidung, am Abend geht aber richtig die Post ab. Das ist auch an der Karte selbst – an der Art, wie sie gestaltet ist – ersichtlich. Das übernimmt nämlich seit mehreren Jahren der Vorarlberger Künstler Paul Renner höchstpersönlich. Jener Künstler, der auch für die großartigen Bilder verantwortlich ist, mit denen die „Wunderkammer“ vertäfelt ist. Zum Essen: mustergültiges Rieslingbeuschel vom Kalb, ein von der Gräte genommenes und zur Perfektion gebratenes Zanderfilet mit sanft blanchiertem Spinat. Josef Neulinger, der Profi an den Flaschen, stellt einen zart gereiften Pouilly-Fuissé dazu – und die Welt ist In Ordnung. Immer noch groß in der „Wunderkammer“: so Sachen wie geröstetes Knochenmark und gebeizter Saibling.