18.11.2022
Lukas Nagl wird als Koch des Jahres ausgezeichnet, Benjamin Parth erobert die fünfte Haube. PLUS: Impressionen, Aufsteiger, Neueinsteiger, Preisträger...
Die wichtigsten Auszeichnungen der heimischen Gastronomie-Branche wurden nach coronabedingter Zwangspause endlich wieder persönlich übergeben. Die Preisträger*innen ernteten am 16. November im modernen Ambiente des SO/ Vienna-Hotels viel Applaus. Bei derartig herausragenden Protagonist*innen ist es schwierig, einzelne Persönlichkeiten hervorzuheben. Dennoch ist die Ernennung zum Gault&Millau "Koch des Jahres" unbestritten die wichtigste Auszeichnung der österreichischen Kulinarik-Branche. Neuer Titelträger ist Lukas Nagl vom Restaurant Bootshaus am Traunsee. Viel beachtet ist auch stets, ob es an der Spitze der Qualitätspyramide Bewegung gibt. Tatsächlich darf man einem überaus talentierten Koch zur fünften Haube gratulieren: Benjamin Parth vom Restaurant Stüva in Ischgl.
Der neue Gault&Millau-Guide setzt ein optimistisches Lebenszeichen mitten in der allgemeinen Trübnis. Die Krisen reißen nicht ab, doch Kreativität und Einfallsreichtum blühen und machen gerade in diesen schwierigen Zeiten das Essengehen für genussfreudige Gäste zum wahren Vergnügen. Dennoch haben es die Gastronom*innen derzeit nicht leicht. Auf die Corona-Pandemie folgte die Energiekrise samt Rekordinflation, dazu kommt ein fast schon dramatischer Mangel an Mitarbeiter*innen. Trotz der extrem schwierigen Rahmenbedingungen kann der Guide Gault&Millau 2023 nicht weniger als 762 Haubenrestaurants ausweisen, die in Summe 1.486 Hauben tragen. Das ist neuer Rekord, so viele waren es noch nie. Die Aufsteiger finden sich quer über das gesamte Spektrum: 45 Betriebe kamen erstmals zu Hauben-Ehren, 36 wurden um ein, zwei oder sogar drei Punkte aufgewertet.
„Heuer haben wir elf Betriebe mit 18.5 Punkten ausgezeichnet. Das ist in Anbetracht der angespannten Situation insgesamt eine Meisterleistung der heimischen Restaurantszene.“
Martina Hohenlohe, Herausgeberin Gault&Millau Österreich
Die Newcomerin des Jahres mit charmantem Support © Philipp Lipiarski
Karl und Martina Hohenlohe mit Koch des Jahres Lukas Nagl © Philipp Lipiarski
Für ihr Lebenswerk geehrt: Hedi Klinger © Philipp Lipiarski
Standing Ovations für Hedi Klinger © Philipp Lipiarski
Tirol liegt hinter Wien an Stelle zwei der Bundesländer mit den meisten Hauben insgesamt – es sind 115 Betriebe. Hier werkt auch der jüngste unter den Fünf-Hauben-Köchen. Benjamin Parth steht ab sofort in einer Reihe mit den bewährten Fünf-Hauben-Stars:
Darüber hinaus weist Tirol so viele Aufsteiger auf wie kein anderes Bundesland. Gleich zehn Lokale errangen heuer mehr Punkte als im Jahr davor. Das Köhle in Serfaus, der Berghof Crystal in Hintertux und das Alpin Resort Sacher in Seefeld konnten sogar jeweils um zwei Punkte zulegen. Tirol führt auch mit 13 Vier-Hauben-Betrieben die Rangliste der Vierhauber an. Zwei erfreuliche Neuzugänge sind: das Gründler Gourmetstüberl, wo Armin und Alexander Gründler zu Werke gehen sowie Sigwarts Tiroler Weinstuben mit der begnadeten Köchin Traudl Sigwart. Sie ist damit die einzige allein verantwortliche Vier-Hauben-Köchin Österreichs. (Auch Astrid Krainer, die die Küche mit ihrem Mann Andreas leitet, ist jetzt mit vier Hauben dekoriert).
Die zweite Region, die auf der kulinarischen Überholspur fährt, ist Oberösterreich. Hier reicht die Fülle an Vielfalt von der Fischküche an den Salzkammergutseen bis zu hippen Szenelokalen in Linz und der subtilen Naturküche im Alpenvorland. Der „Koch des Jahres 2023“ kommt aus Oberösterreich: Lukas Nagl nutzt im Bootshaus in Traunkirchen die reichen Schätze des Sees vor der Haustür und kombiniert sie mit Gemüse und Kräutern aus der Region. „Mit dem Fokus auf den See hat es Lukas Nagl in den letzten Jahren zu wahrer Meisterschaft gebracht, wohlverdient geht dieser Award an ihn“, urteilt das Team von Gault&Millau.
Präzise, harmonisch, überraschend – wenn die Gäste im Restaurant des steirischen Weinguts Krispel glauben, endgültig satt zu sein, schafft es Lisa Krispel, sie mit ihren Kreationen aus Früchten, Beeren, Nüssen und feinem Teig erneut zu verführen.
Professionell, hoch aufmerksam, konzentriert, stets freundlich und stressresistent selbst bei großem Andrang – Judith Knittelfelder verkörpert im Restaurant und Wirtshaus der Geschwister Rauch geradezu den perfekten Service. Dass sie auch eine äußerst kundige Sommelière ist, muss man da nur mehr am Rande erwähnen.
Wer einen Blick in die Kulinarik der Zukunft werfen will: Parvin Razavi verbindet orientalische mit europäischen Traditionen, verzaubert frisches Gemüse mit Säften und Kräutern zu hochkomplexen Gerichten und zeigt in ihrer offenen Küche des Wiener Restaurants "&flora" auch noch, wie sehr ihr das alles Spaß macht.
Man muss nicht Thomas Bernhard gelesen haben, um zu wissen, dass es im Gasthof Klinger in Gaspoltshofen die beste Frittatensuppe Ostösterreichs gab, vom Schweinsbraten, den Knödeln und dem Mohnstrudel ganz zu schweigen. „Gab“ – denn die legendäre Hedi Klinger hat ihren Betrieb 2022 endgültig geschlossen.
Der Gault&Millau Restaurant-Guide ist nur einer aus einer ganzen Familie von nützlichen Führern für Reisende, Urlauber und Genießer.
Der Hotelguide 2023 listet 452 Hotels auf und beschreibt, was Gäste dort erwartet. Die Häuser sind in 18 verschiedenen Kategorien eingeteilt – von der Kategorie „Am Wasser“ über „Schlösser“ bis „Ski in, Ski out“. So lässt sich auf schnelle Weise das richtige Hotel für die eigenen Bedürfnisse finden. Ein praktisches Nachschlagewerk mit kritischen, verlässlichen Beschreibungen – das will dieser Guide sein.
Der Hüttenguide wird von Jahr zu Jahr größer und illustriert damit das wachsende Bedürfnis, auch beim Wandern oder Wintersport in den Bergen auf qualitätsvolle Gastronomie nicht verzichten zu wollen. Eine faire Beurteilung verlangt auch hier die Einteilung in verschiedenen Kategorien. Man findet je nach Interesse die besten Hütten für die Familie, für Gourmets, für den Sommer, für den Winter. Erstmals vergibt der Hüttenguide heuer eine Auszeichnung. Die Almhütte des Jahres 2023 ist die Friedrichshafener Hütte, Ischgl (Tirol). Oberhalb von Ischgl und Galtür gelegen, auf 2.151 Meter Seehöhe, begeistert diese Hütte durch einen überwältigenden Ausblick auf die Verwallgruppe – und natürlich durch ein Hüttenessen, das seinesgleichen sucht.
Der Gault Millau Weinguide 2023 wird seinem Ruf als Referenzwerk über die österreichische Weinszene neuerlich gerecht. So umfangreich und so prall gefüllt mit Informationen wie nie zuvor, präsentiert sich dieser Führer durch Österreichs Weinvielfalt besonders bunt, lesefreundlich, mit vielen neuen Zusatzinformationen. Alle Sieger aus dem Weinguide.
Der Gault&Millau Guide 2023 Österreich, bestehend aus Restaurant-, Hotel- sowie Hüttenguide und ist im Paket um 45 Euro im Zeitschriftenhandel oder online erhältlich.
Der Weinguide ist heuer erstmals separat um 14,90 Euro zu erwerben.
Die Präsentation des Gault&Millau Guides 2023 fand im stylishen Ambiente des SO/ Vienna statt, wir bedanken uns für die Gastfreundschaft!
Das SO/ Vienna ist lebendig, ausdrucksstark und voller Energie – so intensiv, dass selbst erfahrene Reisende immer wieder aufs Neue fasziniert sind. Die Marke SO/ versteht sich mit ihrem avant-garde Design, dem Sinn für aktuelle Trends und coolen Vibes als schillernde Ergänzung der weltweiten Hotelszene. An einigen der aufregendsten Destinationen der Welt gelegen, sind die SO/ Hotels der Ort, um sich inspirieren zu lassen. Locations, die mit zeitgenössischen und kurzweiligen Erlebnissen überraschen und die unverfälschte Stimmung einfangen.
Das Gault&Millau-Team bedankt sich bei allen Partnern!
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