25.10.2022
Schluss mit Kaffeehaus-Klassik und Dauerfrühstück – Sebastian Schatz und Gregor Imhof verlegen den Schwerpunkt auf Abendgastronomie.
“Das hat zu wenig Punk. Wir sind keine Stadtkinder, wir sind eher Stadtrebellen.” Gregor Imhof bringt die neue Ausrichtung des Lokals an der Wiener Universitätsstraße auf den Punkt. Gemeinsam mit Partner Sebastian Schatz hat der erfahrene Gastronom das architektonische Juwel übernommen und führt es aktuell mit kleinen Adaptierungen wie gehabt. Die Betreiber des Sass-Music Clubs haben allerdings mit Frühstück nicht viel am Hut, sie stehen für gepflegte Nachtgastronomie. Im Gespräch mit Gault&Millau verraten die beiden exklusiv, dass künftig erst ab 11 Uhr geöffnet sein soll. Das Mittagsmenü hat sich in den ersten Wochen gut bewährt, das soll beibehalten werden. Der Fokus wird aber ganz klar auf den Abend gelegt, wo richtig gute
Küche mit Bio-Hintergrund geboten werden soll.
“Es soll schon Wienerisch bleiben”, sagt Sebastian Schatz und zählt einige seiner Lieblingsgerichte auf: “richtig gutes Gulasch, Paprikahendl, Bio-Käsekrainer…” Gemeinsamer Nenner des Speisen- und Getränkeangebots werden auf jeden Fall Regionalität, Bio-Landwirtschaft und nachhaltige Produktion sein. Schon jetzt arbeiten die beiden Gastronomen beispielsweise mit unverschwendetem Gemüse. Einer der Hauptgründe für einen Besuch im Schatz Imhof soll jedenfalls die Weinauswahl werden. Hier sind sich die beiden Gastgeber einig, die Weinkarte mit rund 80 Positionen ist de facto fertig, es wird hauptsächlich Naturweine geben, auch wenn Imhof mit diesem Begriff nicht ganz glücklich ist. Aber wir wissen, worum es geht.
Die vinophile Verantwortung darf Sommelier Clemens Dederding übernehmen, mit Erfahrungen u.a. im Palais Coburg oder bei Pramerl & the Wolf weiß er wo es lang geht. Auch der Betriebsleiter wird schon verraten, mit Max Koban ist auch er kein unbeschriebenes Blatt. Man kennt ihn vom Lingenhel, dem Heuer oder dem Otto Bauer. Nur über den Küchenchef wird noch nichts verraten.
Das neue Team feilt einstweilen hauptsächlich im Hintergrund. Mitte November soll für etwa zwei Wochen geschlossen werden, um ein paar markante Änderungen vorzunehmen, ohne das ansprechende Ensemble mit gegossenem Terrazzo-Boden, Roland Rainers Stadthallen-Sesseln und den hohen Birkenholz-Vertäfelungen zu zerstören. Besonders der Einsatz von Kunst soll punkige Akzente setzen. Ein wertvoller Joker ist für Schatz und Imhof ein großzügiger Raum im ersten Stock, der für Chef’s Table-Menüs oder Winzerdinner genützt werden soll. Den beiden ist die Vorfreude anzumerken, schließlich suchen sie seit zehn Jahren nach einem geeigneten Objekt für Ihre gastronomische Vision. “Das Projekt ist als Marathon angelegt, nicht als Sprint,” sagt Gregor Imhof und zeigt uns einmal mehr, dass hier Menschen mit Passion zu Werke gehen, die wissen was sie wollen. Wir freuen uns darauf!
Schatz Imhof
Universitätsstraße 11
1010 Wien
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