04.02.2025

Kuliktiv: Für weiblichen Zusammenhalt in der Branche

Zwei Köchinnen, eine Pâtissière und eine Sommelière haben sich zusammengetan, um kulinarische Events auszurichten – und ein Zeichen für Frauen in der Branche zu setzen.

Viktoria Fahringer, Jaimy Reisinger, Sandra Scheidl und Helena Jordan
Viktoria Fahringer, Jaimy Reisinger, Sandra Scheidl und Helena Jordan © Cliff Kapatais

„Man kannte sich bereits aus der Branche. Uns kam nur lange nicht der Gedanke, dass man sich zusammenschließen könnte“, sagt Jaimy Reisinger. Mittlerweile gibt es das „Kuliktiv“ (ein Schachtelwort aus Kulinarik und Kollektiv) seit Sommer vergangenen Jahres. Hinter dem Konzept stehen neben Reisinger drei weitere junge Frauen aus der Gastronomie: Sandra Scheidl, Viktoria Fahringer und Helena Jordan. Jede bringt ihre eigene Expertise ein und ergänzt das Kollektiv mit ihrem Fachbereich. Daraus entstehen individuelle Events und Pop-Ups.

Unbekannte sind die Gastronominnen dabei nicht: Jaimy Reisinger ist Pâtissière, zuletzt in Hubert Wallners Gourmetrestaurant und im Artis. Sandra Scheidl hat als Köchin internationale Erfahrungen gesammelt und konzeptioniert aktuell die Eventreihe „Culinary Meets Art“. Nicht minder umtriebig ist die Köchin, Kochbuchautorin und Hotelière Viktoria Fahringer, die unter anderem bereits als jüngste Haubenköchin auf sich aufmerksam machte. Alles, was Wein- und Getränke-Fragen betrifft, verantwortet Sommelière des Jahres 2024 Helena Jordan. Eine Chefin gibt es aber keine, wie Reisinger anmerkt: „Bei uns gibt es keine Hierarchie wie in einer Küchenbrigade. Wir bringen uns alle gleichermaßen mit ein.“

Gebündelte Kompetenz

Reisinger, Scheidl, Fahringer und Jordan treten auch immer gemeinsam auf. „Was uns damals in der Gastronomie fehlte, waren weibliche Vorbilder“, erklärt die Pâtissière. Ihrer Auffassung nach gab es nur selten Kooperationen von Frauen in der Branche. Das Kuliktiv ist für sie ein Schritt weg vom gängigen Konkurrenzdenken und setzt die gebündelte Kompetenz in den Mittelpunkt. Alles, was für Events und Live Cookings benötigt wird – Küche, Pâtisserie, Wein, Service –, kommt alleinig von ihnen. Je nach Buchungsanfrage werden die Veranstaltungen individuell geplant.

Wie sich das Kuliktiv konkret weiterentwickelt, wollen sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten: „Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir haben große Pläne.“ Die Gastronominnen möchten jedenfalls als positives Beispiel vorangehen und junge Frauen in der Branche motivieren. „Wir wollen keinen Aktivismus betreiben. Unser Ziel ist es, jungen Frauen die Angst zu nehmen, an die Öffentlichkeit zu gehen und sich selbst zu verwirklichen.“

von Derya Metzler

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