24.10.2023
Der Tiroler Hotelier setzte sich im wichtigsten Sommelier-Wettbewerb des Landes vor Stefan Klettner und Markus Winkler durch.
Wie passend, dass die Hall of Legends des Weinguts Scheiblhofer der Austragungsort für den Wettbewerb „Bester Sommelier Österreichs“ war. In einem spannenden Finale setzte sich mit Maximilian Steiner der Juniorchef der Obergurgler Hotels Austria und Bellevue vor Stefan Klettner, Assistant Head Sommelier im Restaurant Alchemist in Kopenhagen, durch. Platz drei ging an Markus Winkler, Restaurantleiter und F&B Assistent im Hotel & Spa Aurelio in Lech am Arlberg.
Die Kandidaten waren perfekt vorbereitet und konnten dank ihrer bisherigen Errungenschaften nicht ebenbürtiger sein: Alle waren sie bereits bei internationalen Sommelierwettkämpfen erfolgreich. Im Rahmen eines Dinners mussten die Kontrahenten eine Reihe von Aufgaben erfüllen, bei denen Wissen, Geschick und Gastgeberqualitäten gefragt waren. So wurden realistische Restaurantsituationen simuliert, in der anspruchsvolle und „neugierige“ Gäste die Sommeliers forderten. Etwa, indem eine Gästerunde Bier nach persönlichen Geschmacksvorlieben bestellte – eher süßlich, eher bitter usw. – und aus dem vorhandenen Sortiment vom Stiegl-Gut Wildshut die richtigen Produkte zu wählen waren. Aber nicht nur das – einige Flaschen waren nicht optimal temperiert oder das Ablaufdatum war nicht lesbar. Weiters sollte eine Flasche Champagner Laurent Perrier Grand Siécle Itération No. 26 serviert werden. Hier galt es zu wissen, dass diese erst sehr kurz auf dem Markt ist und sich daher ein Belüften empfiehlt.
Im Laufe des Wettbewerbs galt es vier "blind" servierte Getränke zu beschreiben und hinsichtlich deren Herkunft eine Schlussfolgerung zu ziehen. Dabei handelte es sich um Weiß- und Rotwein, Schaumwein sowie Süßwein aus Weinbauländern des Mittelmeers, zu denen die Sommeliers anschließend ein veganes Menü passend zur genannten Herkunft empfehlen mussten. Im Anschluss daran hatten sie in einer Weinkarte falsche Angaben zu identifizieren – etwa konnte ein 2021 Alsace AOP Pinot Noir Cru Hengst von Albert Mann aufgrund der neuen Regelung noch nicht auf dem Markt sein. Für die finale Entscheidung wurden alle drei Kandidaten auf die Bühne gebeten. Nun hieß es im direkten Wettbewerb anhand von Bildern verschiedener Produkte wie Chinarinde, gedarrtem Getreide oder Kaffeebohnen auf die darauf hergestellten Getränke zu schließen oder ad hoc die Rezeptur eines Cocktails auf eine Tafel zu schreiben.
Schließlich konnte sich Maximilian Steiner den Titel „Bester Sommelier Österreichs 2023“ sichern. Der Tiroler machte 2017 mit der Ausbildung zum Diplom Sommelier erstmals auf sich aufmerksam, holte sich danach in Rekordzeit die Titel Certified Sake Sommelier und Advanced Sommelier by Court of Master Sommeliers und gab vergangenes Jahr bei der Balkan Sommelier Challenge sein Debüt auf der Wettbewerbsbühne und landete auf Anhieb in den Top 10 von 28 internationalen Teilnehmer*innen. Ende Oktober wartet das nächste Abenteuer auf ihn, wenn er auf Einladung der internationalen Sommelier-Organisation ASI als einer von 48 Sommeliers weltweit zum Bootcamp nach Ecuador eingeladen ist.
Für mich geht ein großer Traum in Erfüllung, auf den ich intensiv hingearbeitet habe. Hinter diesem Erfolg steht eine lange Zeit der Vorbereitung und ich freue mich darauf, was jetzt kommt!
Maximilian Steiner
Parallel wurde auch der Wettbewerb „Bester Nachwuchssommelier Österreichs“ ausgetragen. Zum Sieger wurde Paul Harms, Schüler der Höheren Bundeslehranstalt für Tourismus und wirtschaftliche Berufe Bergheidengasse, gekürt. Der zweite Platz ging an Felix Schober von den Tourismusschulen HLF Krems und der dritte Platz an Moritz Keck, ebenfalls Höhere Bundeslehranstalt für Tourismus und wirtschaftliche Berufe Bergheidengasse.
Dieser Wettbewerb zählt zu den Herzstücken in der Arbeit der Sommelier Union Austria. Ich freue mich, dass sich so enorm kompetente Kandidat*innen dieser Herausforderung gestellt haben und wir auch einige internationale Sommelières und Sommeliers als Wettbewerbsteilnehmer*innen begrüßen durften. Alle haben Unglaubliches geleistet.
Annemarie Foidl
von Bernhard Degen
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