24.04.2024

Mino Zacharias große Liebe: Caffè Bacco

Der italienische Gastronom bleibt Wien treu und entdeckt eine neue Leidenschaft: Der beliebte Gastgeber wechselt in die Küche.

Mino Zaccaria braucht weder Wein- noch Speisekarte
Mino Zaccaria braucht weder Wein- noch Speisekarte © Caffè Bacco

Wer jemals die Gastgeberqualitäten von Mino Zaccaria genießen durfte, ist mehr als überrascht, wenn er dieser Tage das Caffè Bacco besucht: Der ehemalige Maître des Jahres (seinerzeit bei Mörwald im Ambassador) werkt tatsächlich in der Küche. Schulter an Schulter mit Tibor Hruza, der schon fast ein Vierteljahrhundert im Caffè Bacco für Gaumenfreuden sorgt. Schon seit seiner Zeit im legendären Procacci hatte Mino Zaccaria engen Kontakt mit Bacco-Patron Alberto Stefanelli. “Er hat schon mit dem Gedanken gespielt, dass ich einmal sein Nachfolger werden könnte”, erzählt er. Das Schicksal schlug jedoch zu und beschleunigte die Übergabe, denn Stefanelli ist im Jahr 2020 viel zu früh von uns gegangen.

Im September 2021 hat Mino Zaccaria das Caffè Bacco übernommen und mit dem Inventar auch den talentierten Koch, den alle nur Tibor rufen. Nun kochen sie zusammen Kleinigkeiten wie Bistecca alla Fiorentina oder Tortellini in Brodo. “Es ist alles so wie früher, wir haben nichts geändert”, sagt der Jungkoch. “Wie früher” heißt, dass es keine Speisekarte gibt, es wird nur ein Menü mit beliebten Klassikern gekocht. “Wir halten die Koch Philosophie von Alberto am Leben: Toscana pur und authentische, klare, einfache Küche… mit ein bisschen süditalienischem Temperament. Ich hätte nie gedacht, so viel Spaß am Kochen zu haben”, so Zaccaria. Als Tipp fügt er hinzu, dass jeden Dienstag Muscheltag ist: Von 12 bis 17 Uhr gibt es unterschiedliche Gerichte mit Miesmuscheln.

Tibor und Mino am Muschel-Dienstag
Tibor und Mino am Muschel-Dienstag © Caffè Bacco

Mino Zaccaria wäre kein typischer Italiener, wenn neben seiner großen Liebe nicht noch Platz für eine leidenschaftliche Affäre wäre. Mit dem “Al Bacio” am Naschmarkt hat er sich den Traum von einer kleinen Pizzeria mit Origina-Napoli-Pizzen erfüllt. Gault&Millau hat berichtet.

Die Liebe zu seinem ehemaligen Herzensprojekt “A Frisella” ist allerdings seit etwa einem Jahr erloschen, es wird mittlerweile von neuen Betreibern geführt: “Wir haben unterschiedliche Vorstellungen von italienischer Küche”, so Zaccaria kühl.

www.caffebacco.at

von Bernhard Degen

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