09.01.2024
Drei Standorte und 25 Mitarbeiter*innen des beliebten Wiener Barkeepers sind betroffen.
Es war eine der schönsten Erfolgsgeschichten der heimischen Barkultur. Geschrieben hat sie Roberto Pavlovic-Hariwijadi, der sich vom Gläserwäscher zum Barkeeper und schließlich zum erfolgreichen Unternehmer hochgearbeitet hat. Bei seinen Anfängen in der Loos Bar wurden die Gäste rasch auf seinen Charme und sein Gastgeber-Gen aufmerksam. Roberto erfreute sich wachsender Beliebtheit und war für einen zweiten Frühling der Loos Bar mitverantwortlich. Nach etwa 15 Jahren verließ er die Kultbar und eröffnete Anfang 2014 seine erste eigene Bar, das Robertos am Bauernmarkt.
Das Geschäft florierte, Roberto 2 in der Jasomirgottstraße wurde prächtig ausgestaltet und ebenso gut angenommen. Glanzvolles Highlight wurde dann Roberto 3 beim Neuen Markt, mit dem eindrucksvollen Luster mit 375.000 Kristallen. Doch die Welt war eine andere geworden, es ging nicht mehr stetig bergauf. Das mutige Investment wurde nicht belohnt, die Suche nach einem finanzstarken Partner blieb erfolglos. “Die Umsätze sind in den letzten Jahren wesentlich zurückgegangen”, heißt es laut KSV 1870 im Insolvenzantrag vom 8. Jänner.
Von der Insolvenz betroffen sind den Angaben zufolge 25 Dienstnehmer*innen und 19 Gläubiger*innen, die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro. Aktuell wird das vorhandene Vermögen erhoben, danach werden die “Befriedigungsaussichten” der Gläubiger*innen laut AKV geschätzt.
Roberto Pavlovic-Hariwijadi bestätigte auf Gault&Millau Anfrage die Insolvenz, alle drei Bars sind bis auf weiteres geschlossen.
von Bernhard Degen
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