Gault&Millau Punkte
15,5
/ 20
In einem in ansehnlicher Lage befindlichen Restaurant mit Blick auf einen Olivenbaum und die Berge der Umgebung und einem Küchenchef aus Apulien lässt sich im alpinen Südtirol maritim speisen. Der Gast bekommt zudem einen über die Maßen kompetenten und aufmerksamen Servicemitarbeiter aus Ligurien zur Seite gestellt. Zu Beginn wecken die köstlichen Brote mit der dazu servierten Almbutter Vorfreude auf das bevorstehende Mahl. Hochwertige Grundprodukte werden mit großem handwerklichem Können zu Gaumenfreuden verarbeitet. Eine Sonderstellung unter den Terlaner Weinsuppen nimmt jene vom Dolce Vita in jedem Fall ein. Dabei wird die Weinsuppe über eine Kombination von Zimt Royal mit geräucherter Ente gegossen. Es folgen zwei Zwischengerichte: zuerst ein Risotto mit marinierten Garnelen, schön glasig gegart und mit Mozzarella kombiniert (Apulien lässt grüßen) – eine Augenweide. Dann ein hausgemachter Raviolo mit Hirschfüllung, tendenziell zu wenig Hirschgeschmack, allenfalls eine zu intensive Graukäsesauce, wobei an und für sich eine interessante Kombination. Das Hauptgericht, ein Wagyu Beef, enttäuscht aufgrund der fehlenden, nicht einmal annähernd butterweichen Konsistenz. Kleine Kunstwerke als Desserts mit Bezug zum Wald zum Abschluss stimmen versöhnlich. Die Weinkarte enthält viele Südtiroler Weine, ist hervorragend sortiert und fair kalkuliert.