Wow! Was für ein Abend. Das hat natürlich auch mit der umwerfenden Weinbegleitung und dem eindrucksvollen Weinkeller zu tun. Und mit dem professionellen und freundlichen Service. Und dem Ambiente, das den Spagat zwischen rustikalem Charme und modernem Flair perfekt meistert. Aber eben nicht nur. Es hat auch mit der Rotbarbe aus der Bretagne zu tun, die mit Kresse, Heu und Quitte verfeinert wurde. Oder – davor noch – mit der Foie gras aus dem Périgord, bei der die Noten von Kaffee und Aronia überraschen. Die Gerichte von Christian Jeske, seit anderthalb Jahren als Küchenchef im Amt, sind klar strukturiert, präzise und vor allem hochkreativ. Er kombiniert undogmatisch und hat offensichtlich Spaß am Experiment. Dass die Gerichte auch stets gelingen, ist jedenfalls garantiert. So wie beim norwegischen Kaisergranat, wo schwarzer Knoblauch und Chorizo auftauchen. Oder beim St. Pierre, dem Petersfisch, der auf dem Teller mit einer Sardine schwimmen darf. Mit Beurre blanc und Jamon Ibérico de Cebo – jenem spanischen Schinken, für den die Schweine nicht nur Eicheln, sondern auch Getreide zu fressen bekommen. Beim letzten Gang hat man die Wahl. Käse oder Dessert. Keine einfache Wahl. Aber das kennt man ja bereits vom Blick in die Weinkarte.