Gault&Millau Punkte
17
/ 20
Der Kirchenwirt ist ein Gegenentwurf zu den hippen Hotels rundherum, schon allein durch das Gründungsjahr 1326. Hier gibt es keine Kletterwände, dafür Gewölbe, Marmorboden und Holzdielen. Das Restaurant atmet Tradition und zeigt Eleganz mit weiß gedeckten Tischen. Die Kost: alpin. Nach Stationen durch den Pinzgau ist Küchenchef Stefan Birnbacher am Zenit angekommen. Wenn die Bachforelle „angebeizt“ wurde, liegt sie fast roh in einem fantastisch intensiven Sud aus Liebstöckel und Paradeiser. Die Suppe aus Petersilienwurzeln, also mit Süßespitzen, trifft harmonisch auf Süßespitzen von Kohlrabi. „Saure“ Nierndln vom Kalb liegen in einer unverblümt süßen Balsamicosauce. Je bessere Nieren gegessen? Eher nicht. Und dann ein Apfelkuchen, fruchtigste Intensität, zu Haselnusseis, alles nach Großmutters Rezept.Man lasse sich glasweise die Weine empfehlen: Sie passen und sind von erster Qualität. Kein Wunder bei dem preisgekrönten Keller. Der Service: aufmerksam und kenntnisreich. Auf weitere 700 Jahre!