Lässt sich der Begriff „Understatement“ noch steigern? Wenn ja, könnte man dieses Restaurant als „Absolut-deep-down-anti-fancy-Statement der heimischen Spitzengastronomie“ bezeichnen. Im schummrigen Beisl mit Theke und fünf Tischen wird auf jeglichen Schnickschnack verzichtet. Die volle Konzentration gilt dem großen Menü, das mit Höhepunkten nur so gespickt ist: Weißer Spargel mit Grapefruitsauce und Obers – eine unglaublich stimmige Kreation, die an Wolfgang Zankl-Sertls Lehrmeister Markus Mraz erinnert. Die Calamari-Carbonara mit Aal ist mittlerweile zum von allen zu recht abgefeierten Signature Dish geworden. Getoppt wird sie diesmal noch von einer sowohl handwerklich als auch geschmacklich nicht mehr übertreffbaren Wachtel mit Morchel und Vin Jaune. Die Kombination mit Wein spielt überhaupt eine große Rolle. Sommelier Simone Andreoli bietet drei preislich abgestufte Weinbegleitungen („Standard“, „Premium“ und „Burgund“), die nicht billig sind, aber mit einigen grandiosen Raritäten zu verblüffen wissen.