Zimmerl

Das „Zimmerl“ von Bernard Zimmerl ist eine Neueröffnung. Sein anderes Lokal, das „Foggy Mix“, ist nebenan und dort wird immer noch großartige Bistroküche serviert. Das „Zimmerl“ ist tiefdunkel gehalten, über einen eigenen Eingang erreichbar und bietet ein Degustationsmenü, das wirklich beeindruckt. Laut Menü sind es 23 Gänge. Davon darf man sich aber nicht abschrecken lassen. Manche Gerichte sind klein, andere leicht und es zählt am Schluss jede Praline. Bereits bei den ersten Gängen wird klar, dass Zimmerl ein Faible für Japan hat. Hamachi (mit Einkorn), Alpengarnele (mit Togarashi), Königskrabbe (mit Sanbaizu). Ersteres ist eine japanische Gewürzmischung mit Nori und Sansho-Pfeffer, Letzeres ein Essig auf Dashi-Basis. Zimmerl experimentiert gern. Aus Waldviertler Karpfen macht er Katsuobushi. Das lässt sich zwar nicht so elegant hacheln wie das vom Bonito, ist als Pulver aber hocharomatisch und großartig. Karpfen kommt im Menü auch an anderer Stelle vor – bei der Gillardeau-Auster –, nämlich in Form gebratener Karpfenmilch und emeinsam mit Myoga, Champagnerschaum und Beluga-Kaviar. Was im „Zimmerl“ geboten wird, ist in mehrfacher Hinsicht eine Überraschung. Eine positive Überraschung, wohlgemerkt!