21.02.2024
Der Wiener Gastronom übernimmt den malerischen Heurigen in den Weinbergen über dem Kahlenbergerdorf.
Die Eiserne Hand ist berühmt-berüchtigt. Wiener*innen kennen den extrem steilen Anstieg vom Kahlenbergerdorf Richtung Kahlenberg entweder aus sportlicher Motivation heraus, oder als Besucher*innen des Heurigen-Juwels Hirt. Nirgendwo sitzt man gleichzeitig abgeschiedener und dennoch mit herrlichem Blick über das Donautal und den Nordosten von Wien. Lange war der Hirt etwas angestaubt und vor allem von älteren Herrschaften recht spärlich frequentiert, aber seit vorigem Jahr weht frischer Wind. Neue Betreiber hatten den Hirt aufgehübscht, das Speiseangebot modernisiert und mit Veranstaltungen ein jüngeres Publikum angelockt. Wie Gault&Millau nun in Erfahrung bringen konnte, soll die Entwicklung des Hirt fortgeführt werden, weshalb ab sofort mit der Familie Schwirtz ein neuer Betreiber an Bord ist.
Mit den Worten “Schwirtz wird Wirt vom Hirt”, bestätigte Andreas Schwirtz die Übernahme der gastronomischen Verantwortung (Danke für den Titel übrigens). Der Betreiber der Weinbar gegenüber der Volksoper will die fast 90-jährige Geschichte des Heurigen weiterführen und auf dem aufbauen, was seine Vorgänger*innen begonnen haben. Einerseits soll es also klassische Heurigenkost mit Fleischlaberln, Schweinsbraten und Brettljause sowie vegetarische Optionen geben. Andererseits will er die begonnenen Eventformate wie Jazz am Berg fortführen. Auch die Vinyl-DJs sollen wieder ihre Platten auf den Berg schleppen und für Stimmung sorgen.
Da es sich rechtlich gesehen um eine Buschenschank handelt, dürfen nur Weine vom eigenen Betrieb ausgeschenkt werden. Im Fall des Hirt ist es Grundbesitzer Stift Klosterneuburg. Aus den Weingärten rund um den Heurigen werden ein Wiener Gemischter Satz DAC, ein Grüner Veltliner und ein Pinot Noir gekeltert, das sind die Hausweine. Aber Andreas Schwirtz darf aus dem Vollen schöpfen und aus dem Komplettsortiment des Stiftes anbieten, das sind nicht nur exzellente Weine mit Jahrgangstiefe, sondern auch Sekte, Säfte und Edelbrände. Sogar ein sehr empfehlenswerter Wermut wird im Stift erzeugt.
Der neue Hirt wird am 15. März eröffnen und vorerst Freitag bis Sonntag offen haben, ab April soll von Mittwoch bis Sonntag geöffnet sein. Außer das Wetter ist ganz schlecht.
von Bernhard Degen
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