29.06.2021
Gault&Millau, Fini's Feinstes, café + Co und Naber Kaffee Manufaktur küren den "Feinschmecker des Jahres 2021"
Der Titel wurde an Theater- und Filmschauspieler
Tobias Moretti
und
an die Musikerin und Landwirtin
Julia Moretti
verliehen.
Unter der Patronanz von Fini's Feinstes, café + Co und Naber Kaffee Manufaktur verlieh Gault&Millau zum 34. Mal die Auszeichnung "Feinschmecker des Jahres".
"Für Julia und mich ist es eine Herausforderung, aber auch ein großes Geschenk, Kultur in all ihren Spielarten leben und beackern zu dürfen: ‚Hoch’kultur, Lebenskultur, Agrokultur, Landeskultur. Darum sind wir sehr dankbar für diesen Preis, den wir auch als eine Art Auftrag sehen, weiterhin verantwortungsvoll mit unserem Flecken Erde umzugehen. Wir fühlen uns geehrt als Landwirte, Produzenten, Genießer, Esser und Trinker – vor allem als Enthusiasten für hochwertige Lebensmittel. Der Gault&Millau ist eine schöne Ermutigung für unser Lebensmodell, das weder auf Kunst noch auf Landwirtschaft verzichten kann", freut sich Tobias Moretti über die Auszeichnung.
Morettis Landwirtschaft
Gemeinsam mit seiner Frau Julia – beide landwirtschaftliche Facharbeiter – bewirtschaftet Tobias Moretti seit 1998 einen Bio-Bergbauernhof in der Nähe von Innsbruck. Ihre Kinder Antonia, Lenz und Rosa sind mittlerweile 23, 21 und 10 Jahre alt. 2014 wurde Tobias Moretti der Titel Ökonomierat verliehen. Sein Einsatz für nachhaltige Lebensweise wurde 2016 mit der Auszeichnung „Green Brands Austria Persönlichkeit“ geehrt.
Einen Schwerpunkt des Bergbauernbetriebs bildet, neben der Zucht von behornten Tuxer Rindern, der Anbau von Bio-Bergzucchini. Dabei handelt es sich um eine mit effektiven Mikroorganismen gestärkte Zucchinisorte, die klein und zart geerntet wird. Am Hof wird eine natürliche Kreislaufwirtschaft aus Ackerbau und Viehhaltung praktiziert.
Die von Hand gesammelten und geernteten Wildkräuter verarbeitet Julia Moretti, die auch über ein Kräuterpädagogikdiplom verfügt, zu hochwertigen Produkten (Tee, verschiedene Kräutersalze, Wildkräutersäfte), die vor allem über die „Tiroler Edle“ in Innsbruck vertrieben werden. Außerdem beliefert sie die Bauernkiste in Tirol mit den „Omesberger Wilden“ (Würsten aus Wildfleisch). Eine weitere Spezialität ist das am Hof selbst produzierte Schüttelbrot.
Die Auszeichnung "Feinschmecker des Jahres" wird Jahr für Jahr für besondere Verdienste um Österreichs Kultur in Küche und Keller vergeben.
"Das Bekenntnis zur ökologischen Landwirtschaft und sein nachhaltiges Bewusstsein unterstreichen umso mehr, wie sehr er für diese Auszeichnung prädestiniert ist. Er ist niemand, der nur ‚öko’ denkt, sondern auch ‚öko’ macht. Er und seine Frau Julia setzen sich aktiv für Umweltschutz, sanften Tourismus und biologische Landwirtschaft ein – das sind wichtige Themen für die professionelle Gastronomie und auch private Kulinarik. Wenn wir alle nur ein bisschen so ticken wie Moretti, wäre die (kulinarische) Welt um einiges reicher,“ ist Martina Hohenlohe mit der diesjährigen Wahl des „Feinschmecker des Jahres“ zufrieden.
"Tobias Moretti ist nicht nur ein brillanter Charakterdarsteller, sondern auch passionierter Bio-Bauer. Mit seiner Frau Julia bewirtschaftet er einen Bergbauernhof in der Nähe von Innsbruck, wo die beiden Tuxer Rinder züchten und Bio-Gemüse anbauen. Wenn man einmal die Gelegenheit hat, mit Tobias Moretti über den Duft des Thymians zu sprechen, der in seinem Garten wächst, wird man schnell merken, dass man hier einen leidenschaftlichen Genussmenschen vor sich hat,“ zeigt sich auch Karl Hohenlohe von Tobias Morettis Zugang zur Kulinarik begeistert.
Namhafte Gäste kamen zur Ehrung ins Palais Coburg
Unter den Gästen des Gala-Abends in den Kasematten des Wiener Palais Coburg waren Opernsänger und „Feinschmecker des Jahres 2020“ Michael Schade, Wein & Co-Geschäftsführer Mag. Willi Klinger, Generaldirektor der Münze Österreich Mag. Gerhard Starsich, LLI-Vorstand DI Josef Pröll,Geschäftsführer von café+co Fritz Kaltenegger, Naber Kaffee Manufaktur-Geschäftsführer Marco Salvatori und Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbands Dr. Walter Rothensteiner. Die Laudatio hielt Burgtheater-Direktor Martin Kušej.
Nach einem Glas Moet & Chandon Brut Imperial als Aperitif verwöhnte Fünf-Haubenkoch Silvio Nickol die Gäste des Abends miteinem Spezial-Menü, darunter Blün Waller mit Beurre Blanc, Maibock mit Zwetschke, Sellerie und Senfsaat, und ein Dessert aus Pistazie, Rhabarber, Schafsjoghurt und Kerbel.
Begleitet wurden die Haubenkreationen von ausgewählten Weinen der Weingüter Fritz Wieninger, Prieler, Sattlerhof, Loimer und Gernot & Heike Heinrich.
Zur Person
Tobias Moretti studierte zunächst Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Nach seiner Theaterausbildung an der Otto Falckenberg Hochschule München wechselte er noch während seines ersten Engagements am Staatstheater Hannover zu Frank Baumbauer ans Residenztheater München. Seit 1986 war er Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele; hier feierte er Erfolge in diversen Titelrollen u.a. in „Troilus und Cressida“, Faßbinders „Katzelmacher“ oder Achternbuschs „Der Frosch“. Nach ersten Gastspielen in Wien debütierte er 1995 am Wiener Burgtheater in Anton Tschechows „Der Heiratsantrag”.
Seit Anfang der 90er Jahre war er zunehmend in Film und Fernsehen präsent. Zu den Produktionen der letzten Jahre gehören u.a. „Mordkommission Berlin Eins“ (M. Kren), „Bad Banks“ (C. Schwochow), „Achterbahn“ (W. Murnberger) und „Im Abgrund“ (S. Bühling). Die letzten Kinoproduktionen waren „Das finstere Tal“ (A. Prochaska), „Hirngespinster“ (C. Bach), „Das ewige Leben“ und „Luis Trenker“ (W. Murnberger), „Die Hölle“ (S. Ruzowitzky), „Mackie Messer“ (J. Lang), „Gipsy Queen“ (H. Tabak), „A hidden life“ (T. Mallick), „Deutschstunde“ (C. Schwochow) und „Louis van Beethoven“ (Niki Stein).
Neben seiner Filmtätigkeit spielte Tobias Moretti weiter Theater an verschiedenen Bühnen, so bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ Teufel / Guter Gesell (2002-2005, Regie: C. Stückl), 2001 die Titelrolle in Botho Strauß’ Uraufführung „Pancomedia“ am Schauspielhaus Bochum (Regie: M. Hartmann) sowie die Titelrolle in Martin Kusejs umjubelter Inszenierung von Grillparzers „König Ottokar“ bei den Salzburger Festspielen 2005 und bis 2009 am Wiener Burgtheater. 2009–2012 war Moretti als „Faust“ (Regie: M. Hartmann) am Burgtheater zu sehen. Weitere Rollen waren Friedrich Hofreiter in Schnitzlers „Das weite Land“ (Residenztheater München, Regie: M. Kusej) und der „Grenzjäger“ im „Weibsteufel“ (M. Kusej) am Residenztheater München und am Burgtheater / Akademie-theater. Am Theater an der Wien war er in Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ als „Macheath“ zu sehen und zu hören (Musik. Ltg.: J. Kalitzke, Regie: K. Warner). Außerdem spielte er am Burgtheater in L. Percevals „Rosa oder die Barmherzige Erde“ (nach Dimitri Verhulst u. W. Shakespeare) „Desiré / Romeo“. 2017-2020 war er bei den Salzburger Festspielen der „Jedermann“ (Regie: M. Sturminger).
Morettis Leistungen wurden vielfach gewürdigt: Unter anderem erhielt er den Bayerischen Filmpreis (1995, 2014), die Silver Tulip (1997), den Bayerischen Fernsehpreis (1999), den Grimme-Preis (2000, 2002), den Deutschen Filmpreis (2014, für „Das Finstere Tal“), den Bambi (2015, für „Das Zeugenhaus“), neun Mal die Romy (zuletzt 2021) und 2015 den Großen Schauspielpreis der Diagonale. Für „König Ottokar“ wurde er 2006 mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet. 2016 wurde er „Österreicher des Jahres“ in der Kategorie „Kulturerbe“. 2020 erhielt er für „Gipsy Queen“ den Österreichischen Filmpreis. Die Salzburger Festspiele haben ihn 2020 mit der Festspielnadel in Rubin ausgezeichnet.
Julia Moretti
Julia Moretti studierte moderne Oboe in Innsbruck und Barockoboe in Straßburg und Mailand. Sie war zehn Jahre lang Mitglied des Symphonieorchesters Vorarlberg und ist mit zahlreichen renommierten Barockensembles, wie etwa Il Giardino Armonico, Europa Galante, dem Ensemble Zefiro, dem Freiburger Barockorchester und der Wiener Akademie aufgetreten, u.a. im Wiener Musikverein, im Wiener Konzerthaus, im Teatro San Carlo Napoli, bei den Schwetzinger Festspielen, beim Barockfest Münster und bei den Bregenzer Festspielen.
2003 gründete sie mit Ilia Korol das Kammerorchester moderntimes_1800, das beide Musiker bis 2011 gemeinsam leiteten. Mit moderntimes_1800 konzertierte sie u.a. bei der Eröffnung der Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen, den Innsbrucker Festwochen, der Ruhr Triennale, im Mozarteum Salzburg, am Theater an der Wien, in Spanien und Frankreich.
Zu ihren CD-Einspielungen zählt u.a. eine Aufnahme von Mozarts Oboenquartett, das zu den technisch anspruchsvollsten Werken für klassische Oboe zählt, auf Originalinstrumenten. Die CD „Sinfonias of the Enlightenment“ wurde mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet.
Julia Moretti hat im Rahmen des Universitätslehrgangs Alte Musik am Mozarteum Innsbruck die Klasse für Barockoboe und Klassische Oboe geleitet. Sie konzertiert regelmäßig mit diversen Ensembles.
Eine kurze Übersicht der „Feinschmecker des Jahres“ der letzten Jahre:
2020 Michael Schade, Opernsänger
2019 Andreas Vitásek, Kabarettist & Schauspieler
2018 Wilhelm Klinger, GF Österreich Wein Marketing
2017 Florian Scheuba, Kabarettist
2015 Bernhard Paul, Zirkusdirektor
2014 Heinz Marecek, Schauspieler
2012 Erwin Steinhauer, Schauspieler
2011 Sarah Wiener, Gastronomin und Moderatorin
2010 Dominique Meyer, Staatsoperndirektor
2009 Dr. Michael Häupl, Wiens Bürgermeister
2008 Hanno und Irmi Soravia, Bauunternehmer
2007 Hans-Peter Haselsteiner, Unternehmer
2006 Peter Simonischek, Schauspieler
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