„Mehr hilft mehr“, sagt Fabian Günzel irgendwann in der Mitte des Menüs. Nämlich dann, wenn er die stattlich getrüffelte Sauce zum norwegischen Skrei auf den Teller schaufelt. Damit meint er zwar auch die großzügige Saucenmenge an sich, aber auch die Périgord-Trüffel, die er in die Sauce hineingekocht hat. Ein ganz großartiger Gang! Aber eben mittendrin. Also gehen wir ein paar Schritte zurück. Zum Beispiel zum nach der Ikejime-Methode geschlachteten Loup de Mer, der als Chip aus knuspriger Haut und Black-Label-Kaviar als Gruß aus der Küche auf den Tisch kommt. Selten so einen grandiosen Gruß bekommen – Gruß zurück! Nach dem Winterkabeljau kommen zwei Fleischgänge. Der zweite kann (und sollte) optional bestellt werden. Der erste ist eine Taube aus dem Burgenland: auf den Punkt gegart und mit einer Pistazienkruste verfeinert, so wohlig, dass einem warm ums Herz wird. Und dann ist da noch die pochierte Gillardeau-Auster – anfangs weiß man nicht so recht, was man von ihr halten sollt. Bis man Vogel und Muschel einmal gemeinsam am Gaumen hat. Günzel kombiniert mutig. Aber seine Ideen gehen auf. Immer.