Das Credo: plant-based und regional. Michael Wankerl aber setzt auch ein Zeichen der Wertschätzung. Abends gibt es ein Überraschungsmenü für alle Gäste zur selben Zeit. Bezahlt wird bei Buchung im Voraus, möglichst online. Wer diesen Respekt entgegenbringt, wird mit handwerklich feinen Kreationen belohnt. Der Chef ist ein Meister der Saucen. So entstehen Raffinessen wie Kohlrabitäschchen mit geräuchertem Kürbis, Sanddorn und Schnittlauchöl. Gewagt bitter ist der Gang aus Rübe mit Thai-Sauce und Zitronenblättern, in dem die genial fermentierten Weinbeeren die wahren Stars sind. Geschmorter Lauch, Nori, Grüner Algenkaviar und Shiitake-Fond werden zur Hommage an Maki-Rollen und das Mille-feuille von der Sellerie – und Kraut mit regionalem Miso ist das Highlight der Partie. Da ist der Schokokuchen mit Kakaoschale und veganem Preiselbeer-„Sauerrahm“ fast schon unspektakulär. Der Gemütlichkeitsfaktor im Restaurant hat ein wenig Luft nach oben, passt aber zum Konzept. Der Service ist sehr locker, die Weinbegleitung mit Fokus auf Naturweine stimmig und Prozente-Verweigerer werden antialkoholisch begleitet. Respekt!