Gault&Millau Punkte
17
/ 20
Klappt man die Menükarte im „Herzig“ auf, springt einem gleich eines ins Auge: Das Wort „Fine“ ist durchgestrichen, es bleibt „Dining“. Das passt. Nicht, weil das, was Sören Herzig aus der Küche schickt, nicht fein wäre. Auch nicht, weil das Restaurant im ehemaligen Dorotheum-Fünfhaus – mit seinem atmosphärischen Mix aus New York und Kopenhagen – nicht besonders wäre. Sondern, weil „fein“ zu einfach ist. Herzigs Kreationen sind Stellvertreter einer kontrastreich-kreativen Fusionsküche auf höchstem Niveau. Die Grüße aus der Küche, darunter ein Taschenkrebs-Tartelette oder ein Radlberger Lax mit grünen Aromen machen Gaumen und Augen Spaß – und neugierig auf das, was kommt. Das Menü startet mit Makrele mit Austernperlen – frisch, aromatisch, rund. Die Seeforelle auf Molke und Gurke wird um knusprigen Salat ergänzt. Zum Hauptgang kommt Seezunge mit Couscous, dazu Karotte und Erdbeere. Und dann kommt das Dessert, ganz großes Finale: Eine „Olive“ matcht mit Orange und Gewürzmilch – wunderschöne Optik, Weltklasse-Geschmack! Die alkoholfreie Begleitung lässt viel Neues entdecken (Petersilien- oder Zitronen-Oliven-Limo), die Weine spannen sich vom Burgenland bis Madeira. Sehr sympathischer Service.